Entscheidungen fällen leicht gemacht: 30+ Methoden für Klarheit!

von 02.08.2024

Unternehmer*innen sehen sich täglich einer Vielzahl von Optionen gegenüber, die sie bewerten müssen, während gleichzeitig der Druck steigt, schnell zu handeln. Doch Stress kann die Entscheidungsfindung erheblich beeinträchtigen und dazu führen, dass wichtige Aspekte übersehen werden. Wie du es schaffst, bessere, fundierte Entscheidungen zu fällen – ganz ohne Stress.

Entscheidungen fällen als Unternehmer, Zeitdruck als Herausforderung
Zeitdruck ist eine riesige Hürde, wenn wir fundierte Entscheidungen fällen wollen

1. Wie Entscheidungen fällen? Einen strukturierten Entscheidungsprozess etablieren

Ein strukturierter Entscheidungsprozess hilft uns Menschen dabei, Entscheidungen systematisch und rational zu treffen, anstatt impulsiv oder emotional zu handeln. Durch das systematische Vorgehen können Unsicherheiten reduziert und das Risiko von Fehlentscheidungen minimiert werden. Flexibilität ist in diesem Prozess jedoch entscheidend ist; nicht jede Situation erfordert dieselbe Tiefe an Analyse oder Formalität.

Hier ist ein allgemeines Modell für einen strukturierten Entscheidungsprozess, das in mehreren Phasen unterteilt werden kann:

1. Problemdefinition

  • Identifikation des Problems: Klärt, welches spezifische Problem oder welche Entscheidung getroffen werden muss.
  • Ziele festlegen: Definiert die Ziele, die mit der Entscheidung erreicht werden sollen. Was sind die gewünschten Ergebnisse?

2. Informationssammlung

  • Daten und Fakten sammeln: Recherchiert relevante Informationen, Daten und Fakten, die zur Entscheidungsfindung beitragen können.
  • Stakeholder einbeziehen: Berücksichtigt Meinungen und Perspektiven von betroffenen Personen oder Gruppen.

3. Alternativen entwickeln

  • Mögliche Lösungen identifizieren: Brainstormed über verschiedene Alternativen oder Lösungsansätze für das Problem.
  • Kreativität fördern: Nutzt Techniken wie Mind Mapping, Brainwriting oder SWOT-Analysen (Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken), um neue Ideen zu generieren. Zu den Methoden kommen wir gleich noch ausführlicher!

4. Bewertung der Alternativen

  • Kriterien festlegen: Definiert Kriterien zur Bewertung der Alternativen (z. B. Kosten, Zeitaufwand, Machbarkeit, Auswirkungen).
  • Alternativen bewerten: Analysiert die Alternativen anhand der festgelegter Kriterien. Dies kann durch eine Pro-Contra-Liste oder eine gewichtete Bewertung erfolgen.

5. Entscheidung fällen

  • Die beste Alternative auswählen: Wählt die Alternative aus, die am besten zu den definierten Zielen und Kriterien passt.
  • Ressourcen planen: Überlegt euch die notwendigen Ressourcen (Zeit, Geld, Personal), um die gewählte Lösung umzusetzen.

6. Umsetzung der Entscheidung

  • Aktionsplan erstellen: Entwickelt einen klaren Plan zur Umsetzung der Entscheidung mit spezifischen Schritten und Verantwortlichkeiten.
  • Kommunikation: Informiert alle relevanten Stakeholder über die Entscheidung und den Umsetzungsplan.

7. Überwachung und Evaluation

  • Ergebnisse überwachen: Verfolgt den Fortschritt der Umsetzung und überprüft regelmäßig die Ergebnisse.
  • Evaluation durchführen: Bewertet nach einer bestimmten Zeit die Wirksamkeit der Entscheidung. Hat sie die gewünschten Ergebnisse erzielt? Was könnte verbessert werden?

8. Anpassungen vornehmen

  • Feedback einholen: Sammelt Rückmeldungen von Beteiligten über den Entscheidungsprozess und dessen Ergebnisse.
  • Lernen aus Erfahrungen: Nutzt die Erkenntnisse aus dieser Entscheidung für zukünftige Entscheidungen. Passen Sie den Prozess gegebenenfalls an.

Klingt doch eigentlich ganz logisch, oder? Ist es auch! Und trotzdem gibt es (mindestens) drei wesentliche Herausforderungen, die uns im Weg stehen, wenn wir eine gute Entscheidung fällen wollen.

2. Herausforderungen kennen – und ihnen begegnen

  • Überwältigung durch Informationen: Gute Entscheidungen zu fällen, kann eine überwältigende Aufgabe sein, insbesondere wenn man mit einer Fülle von Informationen konfrontiert ist. Unternehmer*innen müssen oft zwischen verschiedenen Alternativen abwägen und dabei auch die möglichen Konsequenzen ihrer Entscheidung berücksichtigen.
  • Angst vor Fehlern und deren Konsequenzen: kann lähmend wirken und dazu führen, dass man sich in endlosen Überlegungen verliert.
  • Zeitdruck und seine Auswirkungen auf die Entscheidungsqualität: Auch Zeitdruck kann die Qualität der Entscheidungen beeinträchtigen, da schnelle Lösungen oft nicht die besten sind. Diese Herausforderungen erfordern effektive Strategien zur Stressbewältigung und zur Förderung klarer Denkprozesse.

Das heißt: Wir müssen auf diese drei Probleme eingehen und diese möglichst gut beseitigen bzw. bewältigen, um stressfreier Entscheidungen fällen zu können. Dafür gibt es zum Glück einige bewährte Methoden, die wir im Coaching anwenden. Sie gehen auf die oben genannten Herausforderungen ein und lösen diese ganzheitlich. Allerdings nicht von Heute auf Morgen. Die folgenden Schritte sind eher eine Art Philosophie und sollten in deinem Arbeitsalltag Platz finden, damit sie ihre volle Wirkung entfalten können.

3. Informationen filtern und priorisieren, um Entscheidungen zu fällen (Methoden)

Daten, Fakten, Erkenntnisse und Wissen, Marktforschungsergebnisse, finanzielle Kennzahlen, Kundenfeedback, Branchentrends oder technische Spezifikationen – all das kann für eine fundierte Entscheidungsfindung relevant sein. Informationen helfen uns dabei, ein umfassendes Bild der Situation zu erhalten und verschiedene Optionen abzuwägen.

Schwierig wird es, wenn wir nicht mehr wissen, welche Infos für unsere Problemstellung wirklich relevant sind. Die Herausforderung besteht also darin, aus der Vielzahl an verfügbaren Informationen die wichtigsten und nützlichsten herauszufiltern, um Überwältigung zu vermeiden und klare Handlungsansätze zu entwickeln.

Dafür gibt es bewährte Methoden, die je nach Komplexität der Entscheidung relevant sind:

4 METHODEN, UM STRATEGISCHE (GROßE UND LANGFRISTIGE) ENTSCHEIDUNGEN ZU FÄLLEN

  • SWOT-Analyse: Diese Methode hilft, Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken eines Themas oder einer Entscheidung zu identifizieren. Dadurch können relevante Informationen herausgefiltert werden. Vor allem anwendbar für große Entscheidungen, z. B. die Einführung eines neuen Produktes. Relevante Informationen: Stärken (z.B. innovative Technologie), Schwächen (z.B. hohe Produktionskosten), Chancen (z.B. wachsende Nachfrage im Markt) und Risiken (z.B. starke Konkurrenz).
  • Eisenhower-Matrix: Diese Matrix teilt Aufgaben in vier Kategorien ein: wichtig und dringend, wichtig aber nicht dringend, dringend aber nicht wichtig, und weder dringend noch wichtig. So können Prioritäten gesetzt werden. Gut Anwendbar für Wochen und Monatsplanung, z. B. bei der Priorisierung von großen Projekten, aber auch täglichen To Dos, die sich aus der Strategie bzw. Jahresplanung ergeben. Relevante Informationen: dringende Projekte, die sofortige Aufmerksamkeit erfordern, versus langfristige Projekte, die strategisch wichtig sind.
  • Pareto-Prinzip (80/20-Regel): Diese Regel besagt, dass 80 % der Ergebnisse aus 20 % der Ursachen stammen. Wir können nach diesem Prinzip gut die wichtigsten Faktoren identifizieren, die den größten Einfluss auf unsere Entscheidung haben – und entsprechend priorisieren bzw. die richtige Entscheidung finden. Anwendbar für große wie kleine Entscheidungen, z. B. die Hauptursachen für Kundenbeschwerden lösen. Relevante Informationen zeigen dann beispielsweise, dass nach der Analyse der Beschwerden deutlich wird, dass 80 % der Probleme auf 20 % der Produkte zurückzuführen sind. Wir würden uns also auf die problematischsten Produkte zur Verbesserung der Kundenzufriedenheit konzentrieren, indem wir Ressourcen, Maßnahmen darauf verteilen, aber z. B. auch überlegen, ob wir langfristig andere Produkte aufnehmen, die weniger anfällig für Fehler sind.
  • Experteninterviews: Holt euch gezielt Rat von Fachleuten oder Kollegen mit Erfahrung im betreffenden Bereich, um fundierte Einsichten zu gewinnen. Auch diese Methode lässt sich anwenden, um große Entscheidungen zu treffen, z. B. die Expansion in einen neuen Markt. Durch das einholen von Meinungen weiterer Branchenexperten können Markteintrittsstrategien entwickelt werden.

3 METHODEN, UM TAKTISCHE (MITTELFRISTIGE) ENTSCHEIDUNGEN ZU FÄLLEN

  • Mind Mapping: eine kreative Technik zur Visualisierung von Ideen und Optionen. Durch das Erstellen eines Diagramms kannst du deine Gedanken strukturieren, relevante Daten hervorheben und Zusammenhänge erkennen, die dir möglicherweise nicht sofort bewusst waren. Diese Methode fördert kreatives Denken und ermöglicht es, verschiedene Perspektiven einzubeziehen. Beispiel: Entwicklung einer neuen Marketingstrategie. Relevante Informationen: Visualisierung von Zielgruppen, Kanälen, Botschaften und Budgetverteilung zur besseren Übersicht über alle Aspekte der Strategie.
  • Kriterienmatrix: Erstelle eine Liste von Kriterien, die für deine Entscheidung wichtig sind, und bewerte die verfügbaren Informationen anhand dieser Kriterien. Beispielsweise die Auswahl eines neuen Lieferanten. Relevante Informationen: Bewertung von Kriterien wie Preis, Qualität, Zuverlässigkeit und Lieferzeiten anhand einer Matrix zur objektiven Entscheidungsfindung.
  • Datenanalyse-Tools: Nutze Software oder Tools zur Datenanalyse, um große Informationsmengen effizient auszuwerten und relevante Trends oder Muster zu erkennen, z. B. wenn du das Preismodell anpassen willst. Relevante Informationen wären dann: Analyse von Verkaufsdaten und Kundenverhalten mithilfe von Software, um herauszufinden, welche Preisstrategien am erfolgreichsten sind.

2 METHODEN, UM OPERATIVE (KURZFRISTIGE) AUFGABEN ZU PRIORISIEREN

  • Brainstorming oder Brainwriting: Organisiere Meetings mit deinem Team, um Ideen und Informationen zu sammeln und gemeinsam zu filtern, z. B. wenn ihr den Kundenservice verbessern wollt.
  • Eisenhower-Matrix: Auch bei der Tagesplanung und der damit einhergehenden Priorisierung von Aufgaben (dringend vs. wichtig) hilft dieses Modell, um klar und schnell die richtigen Entscheidungen zu fällen.

4. Nieder mit der Angst!

Die Angst vor Fehlern ist eine natürliche Reaktion auf die Herausforderungen des Unternehmertums. Indem Unternehmer lernen, diese Ängste zu erkennen und aktiv anzugehen, können sie ihre Entscheidungsfähigkeit verbessern und letztlich erfolgreicher in ihrem Geschäft agieren. Es ist wichtig zu verstehen, dass jeder Fehler eine Gelegenheit zum Lernen darstellt und dass Mut zur Entscheidung oft der Schlüssel zum Wachstum ist.

Doch die Umsetzung ist für viele Unternehmer*innen und Führungskräfte, mit denen wir arbeiten, nicht einfach. Die Angst vor Fehlern steckt tief. Die Ursache dafür ist häufig ein unterbewusster, und dennoch starker Perfektionismus, der unerkannt auf Kurz oder Lang in starke Erschöpfung mündet.

Ursachen, die oft miteinander in Wechselwirkung stehen

  • Hoher Druck: Führungspersonen stehen oft unter immensem Druck, erfolgreich zu sein. Die Verantwortung für Mitarbeiter*innen, Investoren und Kunden kann überwältigend sein.
  • Risikovermeidung: Viele Menschen haben eine natürliche Tendenz, Risiken zu vermeiden. Fehler können als Bedrohung für den Erfolg und das Ansehen des Unternehmens wahrgenommen werden.
  • Perfektionismus: Der Wunsch nach Perfektion, z. B. durch ein niedriges Selbstwertgefühl oder auch eine Angststörung, kann dazu führen, dass Entscheidungen übermäßig analysiert werden, was zu einer lähmenden Unsicherheit führt.
  • Negative Erfahrungen: Frühere Misserfolge, hohe Erwartungen (der Eltern oder des Umfeldes) oder negative Rückmeldungen können das Selbstvertrauen beeinträchtigen und die Angst vor Fehlern verstärken. Oft liegt dem ein Gefühl zugrunde, nicht gut genug zu sein.
  • Soziale Erwartungen: Die Wahrnehmung von anderen (z.B. Kollegen, Wettbewerbern, soziale Medien und die idealisierte Darstellung des Lebens) kann dazu führen, dass Unternehmer*innen sich unter Druck gesetzt fühlen, immer die „richtige“ Entscheidung zu treffen.

Strategien zur Bewältigung der Angst vor Fehlern, um besser Entscheidungen fällen zu können

Hier sind einige Strategien, die Unternehmer*innen helfen, ihre Angst vor Fehlern zu überwinden und gleichzeitig den Perfektionismus (der oft die größte Ursache ist) zu reduzieren. Das geht natürlich nicht von Jetzt auf Gleich, sondern bedarf einer kontinuierlichen (Zusammen-) Arbeit! Indem wir uns bewusst mit unseren Ängsten auseinandersetzen, können wir nicht nur unsere Entscheidungsfähigkeit verbessern, sondern auch eine gesündere Unternehmenskultur schaffen – eine Kultur, die Innovation fördert und das Lernen aus Fehlern schätzt.

1. Fehler als Lernchance betrachten

  • Umdenken: Entwickelt eine Kultur, in der Fehler als wertvolle Lernmöglichkeiten angesehen werden. Führt dazu regelmäßige Reflexionssitzungen ein, in denen das Team über gemachte Fehler spricht und was daraus gelernt wurde. Zusammen ist man weniger allein!
  • Erfolgsgeschichten teilen: Teilt Geschichten von bekannten Persönlichkeiten oder Unternehmen, die aus ihren Fehlern gelernt haben. Dies kann helfen, die Sichtweise auf Misserfolge zu verändern.

2. Risikomanagement

  • Risikoanalyse durchführen: Identifiziert potenzielle Risiken bei Entscheidungen und bewertet deren Auswirkungen. Dies hilft, euch informiert zu entscheiden und das Gefühl der Kontrolle zu erhöhen.
  • Plan B entwickeln: Erstellt Notfallpläne für den Fall, dass eine Entscheidung nicht wie erwartet verläuft. Das Wissen um Alternativen kann Ängste mindern.

3. Kleine Schritte machen

  • Pilotprojekte: Testet neue Ideen oder Produkte in kleinem Maßstab, bevor ihr sie umfassend implementiert. Dies reduziert das Risiko und ermöglicht es, Feedback zu sammeln. Außerdem müsst ihr so keine vielen, großen Entscheidungen auf einmal treffen, sondern tastet euch gemeinsam (!) ran.
  • Iterative Prozesse: Arbeitet z. B. mit agilen Methoden, bei denen kontinuierliche Verbesserungen vorgenommen werden können, anstatt alles auf einmal perfekt machen zu wollen. Auch bei der Jahresplanung sehr wichtig!

4. Feedback einholen

  • Regelmäßige Rückmeldungen: Fördert eine offene Feedback-Kultur im Team. Regelmäßiges Feedback kann helfen, Unsicherheiten abzubauen und zeigt, dass Perfektion nicht immer notwendig ist.
  • Mentoren oder Berater: Sucht euch wohlwollende Begleitung, die konstruktives Feedback geben können und helfen, Perspektive auf Fehler zu ändern.

5. Entscheidungsprozesse strukturieren

  • Entscheidungsmodelle verwenden: Nutzt strukturierte Entscheidungsfindungsmethoden (z.B. Pro-Contra-Listen oder Entscheidungsbäume), um den Prozess weniger emotional und mehr rational zu gestalten.
  • Kriterien festlegen: Definiert klare Kriterien für Entscheidungen im Voraus, sodass diese objektiv bewertet werden können.

Exkurs: Ein Entscheidungsbaum ist ein grafisches Hilfsmittel zur Analyse von Optionen und deren möglichen Ergebnissen. Indem du verschiedene Entscheidungspfade skizzierst und deren Konsequenzen aufzeigst, kannst du besser abschätzen, welche Wahl am vorteilhaftesten ist. Diese Methode eignet sich besonders gut für komplexe Entscheidungsprozesse mit mehreren Variablen.

6. Mentale Resilienz entwickeln

  • Achtsamkeitstraining: Für uns ein echter Gamechanger! Übt euch in Achtsamkeit und/oder Meditation, um Stress abzubauen, sich besser auf den gegenwärtigen Moment konzentrieren zu können und sich nicht im negativen Gedankenstrudel gefangen zu fühlen.
  • Positive Selbstgespräche: Arbeitet an eurer inneren Stimme; ersetzet negative Gedanken durch positive Affirmationen über eure Stärken, Fähigkeiten und euer Recht auf Fehler.

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7. Unterstützung suchen

  • Netzwerke bilden: Tretet Netzwerken oder Gruppen bei, in denen Unternehmer*innen und Führungskräfte über Erfahrungen sprechen. Der Austausch mit Gleichgesinnten kann helfen, Ängste abzubauen.
  • Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen: In schweren Fällen kann es hilfreich sein, einen Psychologen oder Coach hinzuzuziehen, um an tief verwurzelten Ängsten zu arbeiten.

8. Erfolgsgeschichten teilen

  • Kultur des Teilens fördern: Schafft ein Umfeld, in dem Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihre eigenen Erfahrungen mit Fehlern teilen können – sowohl die negativen als auch die positiven Ergebnisse daraus.
  • Belohnung von Risikobereitschaft: Belohnt eure Teams für ihre Bereitschaft, Risiken einzugehen und neue Ideen auszuprobieren – unabhängig vom Ergebnis.

5. Dem Zeitdruck begegnen, um stressfrei Entscheidungen zu fällen

Am Ende ist es entscheidend, sich feste Zeitfenster zu setzen, in denen man sich besonders gut entscheiden kann und diese bewusst einzuhalten, um den Druck zu minimieren.

Dafür gibt es keinen vorgefertigten Plan. Lernt euch noch besser kennen und fragt euch, wann (Tageszeit, Wochentag, Zyklus etc.) und wo (Umgebung) ihr am besten, selbstbewusst Entscheidungen fällen könnt.

Beobachtet euch über einen gewissen Zeitraum und notiert:

  • Wann und wo fühle ich mich selbstbewusst, klar und kann mich schnell und gut entscheiden?
  • Wann und wo fällt es mir leicht, Informationen zu filtern und Zeitdruck zu reduzieren?
  • Was hilft mir, meine Angst vor Fehlern zu verringen?
  • Woran könnte das liegen? Was brauche ich, um eine gute Entscheidungsbasis zu legen?

Und dann: Achte darauf und versuche das in deinen Wochenplan zu integrieren – und zwinge dich nicht, wichtige Entscheidungen zu fällen, wenn du nicht bereit dazu bist. Oft wirkt eine Pause Wunder.

Ich sehe Coachees, die besonders abends hochkonzentriert sind und sich blitzschnell, fundiert entscheiden können. Andere entscheiden sich am liebsten direkt morgens. Wieder andere brauchen dafür einen Sparringspartner. Es gibt nicht, DEN richtigen Weg, sondern nur den, der genau für DICH richtig ist! Unter großer Anspannung können wir keine guten Entscheidungen treffen!

Durch regelmäßige Reflexion und das Einholen von Feedback kann die Qualität der Entscheidungen verbessert werden, während gleichzeitig Stress abgebaut wird. So gelingt es Unternehmern, sich richtig zu entscheiden und dabei gelassen zu bleiben.

6. Wie Entscheidungen fällen? Klarheit über Ziele und Werte

Eine der wichtigsten Grundlage, um stressfreier Entscheidungen fällen zu können, besteht darin, sich über persönliche und unternehmerische Ziele sowie Werte im Klaren zu sein. Und zwar immer!

Wenn du weißt, was dir wichtig ist und welche Vision und langfristigen Ziele du verfolgst, wird es weitaus einfacher, Entscheidungen zu fällen, die mit diesen Werten übereinstimmen: Denn du hast deine eindeutige Richtung, in die du steuern möchtest.

Das schafft nicht nur Klarheit, sondern reduziert auch Unsicherheiten und den Stress bei der Abwägung verschiedener Optionen. Bei der Fülle an Optionen, der wir gegenüberstehen, können klar definierte Ziele als Filter dienen. Sie helfen dabei, schnell zu erkennen, welche Entscheidungen mit den eigenen Werten und Zielen übereinstimmen und welche nicht – was den Entscheidungsprozess erheblich vereinfacht.

Dies führt nicht nur zu besseren Ergebnissen im Geschäftsumfeld, sondern fördert auch das persönliche Wohlbefinden der Unternehmer*innen selbst – ein entscheidender Faktor für nachhaltigen Erfolg.

Ein Beispiel: Ein Unternehmer hat das persönliche Ziel, mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen und gleichzeitig das unternehmerische Ziel, die Effizienz des Unternehmens zu steigern. Indem er Prozesse optimiert oder Delegation fördert, kann er beide Ziele erreichen – mehr Zeit für seine Familie gewinnen und gleichzeitig das Unternehmen erfolgreich führen.

Insgesamt hilft die klare Definition dieser Ziele dabei, Entscheidungen nicht nur rational zu treffen, sondern auch emotionalen Stress abzubauen und ein harmonisches Gleichgewicht zwischen beruflichem Erfolg und persönlichem Wohlbefinden herzustellen.

Wenn deine privaten sowie beruflichen Entscheidungen im Einklang stehen, musst du nicht zwischen widersprüchlichen Anforderungen jonglieren und innere Konflikte managen. Im Gegenteil: All deine Schritte führen dich auf deinem Weg!

Die Rolle von Werten in der Entscheidungsfindung

Werte sind grundlegende Überzeugungen, die unser Verhalten und unsere Entscheidungen leiten. Sie helfen uns zu bestimmen, was uns wichtig ist und wie wir in verschiedenen Situationen handeln sollten. Werte können ethischer, moralischer oder kultureller Natur sein und beeinflussen unsere Einstellungen und Prioritäten im Leben.

Beispiele für Werte sind Ehrlichkeit, Respekt, Freiheit, Familie und Gerechtigkeit. Jeder Mensch hat eine individuelle Kombination von Werten, die seine Persönlichkeit prägen. Werte können sich im Laufe der Zeit ändern, je nach Erfahrungen und persönlicher Entwicklung.

Um deine eigenen Werte zu erkennen, kannst du dir Fragen stellen wie:

  • Was ist mir im Leben wichtig?
  • Welche Eigenschaften bewundere ich bei anderen?
  • In welchen Situationen fühle ich mich am meisten erfüllt?
  • Welche Entscheidungen habe ich getroffen, auf die ich stolz bin?
  • Was macht mich glücklich? Was gibt meinem Leben Sinn?

Du kannst dafür auch eine Werte-Listen nutzen: Suche nach Listen von Werten oder Wertbegriffen (z.B. Ehrlichkeit, Freiheit, Familie, Erfolg). Gehe diese Liste durch und markiere die Werte, die für dich am wichtigsten sind – aus dem Bauch heraus! Du kannst auch versuchen, die Liste auf eine überschaubare Anzahl von 5 bis 10 Werten zu reduzieren.

Definition persönlicher Ziele – so geht´s!

So kommst du deinen persönlichen Zielen näher (übrigens ein bereichernder, aber auch herausfordernder Prozess):

  • Selbstreflexion: Nimm dir Zeit, um über deine Werte, Interessen und Leidenschaften nachzudenken. Was ist dir im Leben wichtig? Welche Aktivitäten machen dir Freude? Überlege, was dich motiviert und inspiriert.
  • Lebensbereiche analysieren: Betrachte verschiedene Bereiche wie Karriere, Gesundheit, Beziehungen, persönliche Entwicklung, Freizeit und Finanzen. Überlege, wo du Veränderungen oder Verbesserungen anstreben möchtest. Zum Lebensrad-Test geht´s hier entlang.
  • Zukunftsvision entwickeln: Stelle dir vor, wo du in fünf oder zehn Jahren sein möchtest. Wie sieht dein ideales Leben aus? Welche Erfolge möchtest du erreicht haben? Diese Vision kann dir helfen, konkrete Ziele zu formulieren.
  • SMART-Kriterien anwenden: Formuliere deine Ziele nach den SMART-Kriterien (Spezifisch, Messbar, Erreichbar, Relevant und Zeitgebunden). Ein Beispiel für ein SMART-Ziel könnte sein: „Ich möchte innerhalb von sechs Monaten 5 kg abnehmen, indem ich dreimal pro Woche ins Fitnessstudio gehe.“
  • Prioritäten setzen: Überlege, welche Ziele für dich am wichtigsten sind. Manchmal kann es hilfreich sein, eine Liste zu erstellen und die Ziele nach ihrer Bedeutung oder Dringlichkeit zu ordnen. Das Aufschreiben deiner Ziele macht sie greifbarer und hilft dir dabei, dich stärker mit ihnen zu identifizieren. Du kannst auch eine Visionstafel erstellen oder deine Ziele in einem Journal festhalten.
  • Planen und Flexibel bleiben: Entwickle einen konkreten Plan zur Umsetzung deiner Ziele. Überlege dir Schritte , die du erreichen möchtest und reflektiere darüber, was gut bzw. schlecht läuft. Sei offen für Veränderungen. Deine Ziele können sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln oder anpassen müssen – das ist völlig normal.

Definition unternehmerischer Ziele

Diese Ziele sollten klar formuliert und messbar sein, um eine effektive Entscheidungsfindung zu ermöglichen. Wenn Unternehmer und Unternehmerinnen ihre geschäftlichen Ziele gut definieren, können sie fundierte Entscheidungen treffen, die auf den langfristigen Erfolg ausgerichtet sind. Lies dazu unbedingt folgende Artikel:

Weitere Vorteile, sich mit den eigenen Träumen, Visionen und Werten auseinanderzusetzen:

  • Prioritäten setzen: Es kann leicht passieren, dass man sich in weniger wichtigen Aufgaben verliert. Klare Ziele helfen dabei, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und Ressourcen effizient einzusetzen.
  • Kohärenz zwischen persönlichen und geschäftlichen Werten: Wenn persönliche und unternehmerische Ziele im Einklang stehen, fühlen sich Unternehmer*innen und Führungskräfte oft zufriedener und motivierter. Dies führt zu einer harmonischen Balance zwischen Berufs- und Privatleben, was wiederum den Stress verringert und die Lebensqualität verbessert.
  • Erhöhung der Resilienz: Unternehmer*innen stehen häufig vor Herausforderungen und Rückschlägen. Klare persönliche und unternehmerische Ziele bieten einen Anker in schwierigen Zeiten. Sie erinnern daran, warum bestimmte Entscheidungen getroffen wurden und helfen dabei, fokussiert zu bleiben.
  • Bessere Kommunikation: Klare Zieldefinitionen erleichtern die Kommunikation innerhalb des Unternehmens sowie mit externen Stakeholdern (z. B. Investoren oder Partnern). Wenn alle Beteiligten wissen, welche Ziele verfolgt werden, können sie besser zusammenarbeiten und Missverständnisse vermeiden.
  • Langfristige Perspektive: Die Fokussierung auf langfristige persönliche und unternehmerische Ziele hilft dabei, kurzfristige Stressfaktoren relativieren zu können. Unternehmer*innen lernen so, dass nicht jede Entscheidung sofortige Ergebnisse liefern muss; stattdessen können sie strategisch denken und planen.

7. Intuition und Bauchgefühl, um Entscheidungen zu fällen

Obwohl rationale Überlegungen wichtig sind, spielt auch die Intuition eine bedeutende Rolle, wenn wir die für uns richtigen Entscheidungen fällen. Oft haben Unternehmer*innen ein „Bauchgefühl“ für bestimmte Situationen oder Möglichkeiten basierend auf ihren Erfahrungen und Werten. Es ist wichtig zu lernen, wie man Intuition mit analytischen Ansätzen kombiniert – dies kann helfen, ausgewogene Entscheidungen zu treffen.

Indem ihr viel reflektiert und euch über eure Werte, Ziele und Ängste im Klaren seid, und an alldem arbeitet, wird euer Bauchgefühl mehr und mehr die besseren Entscheidungen treffen können (auch wenn es bei großen Entscheidungen immer gut ist, einen strukturierten Prozess zu durchlaufen).

Exkurs: Psychologie dahinter

Die Psychologie des Entscheidens ist ein faszinierendes Feld, das untersucht, wie Menschen Entscheidungen treffen und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen. Hier sind einige zentrale Aspekte und Konzepte, die dir helfen können, die psychologischen Mechanismen hinter Entscheidungsprozessen besser zu verstehen:

Kognitive Verzerrungen

Das sind systematische Fehler in der Denkweise, die unsere Entscheidungen beeinflussen können. Einige häufige Verzerrungen sind:

  • Bestätigungsfehler: Die Tendenz, Informationen zu suchen oder zu interpretieren, die unsere bestehenden Überzeugungen bestätigen.
  • Verfügbarkeitsheuristik: Die Neigung, Informationen, die leicht verfügbar oder erinnerbar sind, überzubewerten.
  • Anker-Effekt: Die Tendenz, sich bei Entscheidungen zu stark auf die erste Information (den „Anker“) zu stützen.

Emotionale Einflüsse

Emotionen spielen eine entscheidende Rolle bei der Entscheidungsfindung. Sie können sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben:

  • Positive Emotionen: Können dazu führen, dass wir optimistischer sind und risikofreudigere Entscheidungen treffen.
  • Negative Emotionen: Können uns dazu bringen, vorsichtiger zu sein und Risiken zu vermeiden.

Soziale Einflüsse

Die Meinungen und Verhaltensweisen anderer Menschen können unsere Entscheidungen stark beeinflussen:

  • Gruppendenken: Der Drang, Konsens innerhalb einer Gruppe herzustellen, kann dazu führen, dass individuelle Meinungen unterdrückt werden.
  • Soziale Normen: Erwartungen von Freunden, Familie oder Kollegen können unser Verhalten und unsere Entscheidungen leiten.

Rationalität vs. Intuition

Entscheidungen können entweder rational (analytisch) oder intuitiv (instinktiv) getroffen werden:

  • Rationale Entscheidungen: Basieren auf logischen Überlegungen und einer gründlichen Analyse von Daten.
  • Intuitive Entscheidungen: Beruhen auf Bauchgefühl oder Erfahrung und können oft schneller getroffen werden.

Entscheidungsstress

Wie wir bereits erkannt haben, kann der Druck, eine Entscheidung treffen zu müssen – insbesondere in kritischen Situationen – Stress verursachen und die Qualität der Entscheidung beeinträchtigen. Strategien zur Stressbewältigung können helfen, klarer zu denken.

8. Fazit und praktische Tipps zur Umsetzung der Methoden

Die Fähigkeit, fundierte Entscheidungen zu treffen, ist eine der entscheidendsten Kompetenzen für Unternehmer*innen und Führungskräfte. Ob es sich um große strategische Weichenstellungen oder alltägliche operative Entscheidungen handelt – ein strukturierter Entscheidungsprozess kann helfen, Unsicherheiten zu minimieren und die Erfolgschancen zu maximieren.

Indem ihr klare Ziele definiert, relevante Informationen sammelt und Alternativen systematisch bewertet, könnt ihr nicht nur die eigene Entscheidungsfindung verbessern, sondern auch das Team in den Prozess einbeziehen und eine Kultur des Lernens und der Innovation fördern.

5 Tipps zur praktischen Umsetzung, um bessere Entscheidungen zu fällen:

  • Setzt klare Kriterien: Definiert im Voraus, welche Kriterien für die Entscheidung wichtig sind (z. B. Kosten, Zeitrahmen, strategische Passung). Dies hilft, die Alternativen objektiv zu bewerten und die beste Wahl zu treffen.
  • Nutzt digitale Tools: Verwendet Entscheidungshilfen wie SWOT-Analysen oder Entscheidungsbäume in digitalen Formaten. Tools wie Trello oder Asana können helfen, den Überblick über verschiedene Optionen und deren Vor- und Nachteile zu behalten.
  • Entscheidungsrahmen nutzen: Verwendet strukturierte Methoden wie Pro-Contra-Listen oder Entscheidungsbäume, um den Prozess zu systematisieren.
  • Holt Feedback ein: Bezieht euer Team in den Entscheidungsprozess ein. Regelmäßige Meetings oder Brainstorming-Sessions können wertvolle Perspektiven bieten und das Engagement deines Teams erhöhen. Schafft ein unterstützendes Umfeld, um Entscheidungen zu fällen! Diskutiere deine Überlegungen mit anderen und hole dir verschiedene Perspektiven ein.
  • Reflektiert regelmäßig und passt Methoden ggf. individuell an: Welche innere Konflikte und Ängste stehen euch im Weg, wie könnt ihr Zeitdruck begegnen und was hilft euch wirklich, die Fülle an Informationen zu filtern?
  • Nutzt Techniken zur Stressbewältigung: z. B. Atemübungen und Meditationen, um mehr Klarheit in den Alltag zu bringen.
  • Emotionen reflektieren: Nehmt euch Zeit, um eure Emotionen zu erkennen und zu verstehen, wie sie eure Entscheidungen beeinflussen könnten.
  • Pausen einlegen: Wenn ihr unter Druck steht oder gestresst seid, nehmt euch eine Pause. Oft hilft es, einen Schritt zurückzutreten und die Situation neu zu bewerten.

Wenn du Unterstützung bei der Entwicklung deiner Entscheidungsstrategien suchst oder einfach nur einen frischen Blick auf deine Herausforderungen werfen möchtest, lade ich dich herzlich zu einem Kennenlerngespräch ein. Lass uns gemeinsam herausfinden, wie ich dir helfen kann, deine unternehmerischen Ziele zu erreichen und deine Entscheidungsfähigkeit zu stärken. Kontaktiere mich noch heute für einen unverbindlichen Austausch!

Doreen Hegemann

Hi, ich bin Doreen, Erfolgsmentorin und Business Coach für UnternehmerInnen, InhaberInnen und C-Level.

Mein Leben hat mir gezeigt, dass echte Wendepunkte oft unerwartet kommen und uns dazu zwingen, innezuhalten und das Wesentliche zu hinterfragen.

Ein schwerer Unfall führte mich auf eine Reise der Selbstentdeckung und zu einer neuen Vision für mein Business und mein Leben. Meine eigene Transformation hat mir gezeigt, dass es möglich ist, unternehmerischen Erfolg zu haben UND ein erfülltes Leben zu führen – ohne Opfer oder Kompromisse.

Als Unternehmerin, Strategin und Führungskraft in DAX 30 Konzernen wie E.ON und Deutsche Telekom, mit über 25 Jahren Erfahrung, kenne ich die Herausforderungen, denen sich Führungskräfte täglich stellen müssen. Ich habe selbst erlebt, wie man in einem endlosen Kreislauf von Kompromissen gefangen sein kann.

Mit meiner „More Business More Life – Methode“ helfe ich dir, aus dem Überlebensmodus auszubrechen und ein Leben zu führen, in dem Business und Privatleben im Einklang stehen.

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Ich bin Doreen - Erfolgsmentorin und Business Coach für UnternehmerInnen, InhaberInnen und C-Level. Mit meiner „More Business – More Life"- Methode helfe ich Führungskräften dabei, nachhaltiges Wachstum zu erreichen - MORE BUSINESS, und gleichzeitig ihr Leben in vollen Zügen zu genießen - MORE LIFE.

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