Vertrauen im Team aufbauen – so gelingt es!

von 19.07.2023

Wie baut man Vertrauen im Team auf? Diese Frage stellen sich die meisten Führungskräfte, vor allem wenn sich mit New Work und New Leadership beschäftigen. Zum Glück! Lest hier Tipps und Spiele, die Vertrauen im Team fördern und die Beziehung stärken – und wie ihr das Plus an Bindung messen könnt.

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Vertrauen im Team aufbauen und stärken
  • Die Kraft von Vertrauen ist nicht zu unterschätzen – und ein wesentlicher Teil einer guten Beziehung; auch im geschäftlichen Kontext!
  • Es entsteht vor allem durch Sicherheit – und Förderung der Stärken jedes Einzelnen.
  • Dafür müssen Führungskräfte loslassen (lernen).
  • Aber nicht, ohne den individuell nötigen Rahmen zu stecken: Wer braucht klare Vorgaben, wer mehr Freiraum?

2. Wie schafft man Vertrauen im Team?

Ein Team, das zusammen perfekt harmoniert, in dem ein Zahnrad in das nächste übergeht und sich Führungskräfte wie Unternehmer:innen maximal zurücklehnen können, weil sie wissen: das läuft! Für jede:n Teamleiter ist das wahrscheinlich die absolute Traumvorstellung.

Dabei ist es gar nicht so schwer, die Weichen für High Performing Teams zu stellen, für Mitarbeiter:innen die eigenverantwortlich arbeiten, Ziele übertreffen und komplett hinter dem Unternehmen stehen.

Woran es hapert

Manchmal sind es eingebrannte Sätze „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“. Ein Zuviel an Autorität und alten Führungskonzepten, die Eigeninitiative und (Selbst-)Vertrauen unmöglich machen.

Außerdem werden Führungskräfte häufig in ihre neue Aufgabe hineingeworfen. Als ehemalige:r Mitarbeiter:in oder (Allein-)Unternehmer:in haben sie meist effektiv und schnell gearbeitet. In ihrer neuen Führungsrolle geht es aber vor allem darum, Mitarbeiter:innen zu befähigen, ihre Arbeit bestmöglich machen zu können. Und das bedeutet auch: einen Gang herunterschalten und Teams ihr eigenes Tempo finden lassen. Damit jeder Mitarbeitende überhaupt in die Eigenverantwortung kommen kann – und sich nicht unter Druck gesetzt fühlt.

Die Basis dafür ist ein Gefühl von Sicherheit. Die Aufgabe dahinter: (Selbst-)Vertrauen fördern oder stärken.

So geht´s:

1. Beziehung aufbauen

Vertrauen lässt sich nur über eine Beziehung aufbauen. Ist eine Führungskraft den Mitarbeiter:innen gegenüber distanziert, fällt es den meisten schwer, eine Bindung aufzubauen, loszulassen und zu vertrauen.

Versucht eure Mitarbeiter:innen kennen zu lernen! Hört zu, fragt einmal mehr nach und nehmt generell Tempo heraus. Beziehung hat viel mit Empathie und Sympathie zu tun.

2. Stärken fördern

Je besser ihr eure Mitarbeiter:innen kennt, desto besser könnt ihr auch deren Stärken und Schwächen wahrnehmen. Fördert die besonderen Fähigkeiten eurer Team Mitglieder – mehr als zu versuchen, vermeintliche Schwächen „auszumerzen“. Denn das ist tatsächlich nicht nur schwer, sondern auch nicht ratsam.

Viel erfüllender fühlt sich die Arbeit für eure Mitarbeiter:innen an, wenn sie ihre Stärken einsetzen dürfen. Wenn diese wahrgenommen, wertgeschätzt und gefördert werden. Motivation, Zufriedenheit und Vertrauen im Team sind vorprogrammiert.

3. Ermutigen

Viele Mitarbeitenden haben enormes Potential, trauen sich aber bestimmte Aufgaben einfach nicht zu – obwohl sie es gern würden. Wenn eine Führungskraft dies erkennt und entsprechend fördert, durch Wertschätzung, aber auch durch den nötigen Rahmen an Sicherheit, können Team Mitglieder über sich hinauswachsen. Sie fühlen sich in ihrer Kompetenz gesehen und gestärkt.

Die wichtigsten Fragen sind:

  • Was brauchst du, damit du diesen Weg gehen kannst?
  • Was fehlt dir (noch)?
  • Wie können wir dich unterstützen?

Wichtig: nicht drängen – und ein Nein akzeptieren.

4. Wertschätzung und Feedback

Ist die Beziehung erst einmal vorhanden und gestärkt, geht es nun darum, noch mehr Sicherheit zu schaffen, um das Vertrauen im Team weiter zu stärken. Dafür ist es unerlässlich, dass Mitarbeitende sich trauen,

  • ihre Meinung zu äußern
  • Fragen zu stellen
  • eigene Ideen auszuprobieren, ohne Angst vor Fehlern im Nacken

Dies gelingt vor allem über regelmäßige, offene und wertschätzende Feedback-Gespräche. Nicht alle Mitarbeitenden trauen sich vor dem ganzen Team, ihre Stärken einzubringen oder Schritte zu hinterfragen. Gute Führungskräfte schaffen den Raum dafür. Wer braucht was, damit er/sie sein/ihr volles Potential ausschöpfen kann?

5. Loslassen und delegieren

Vertraust du deinem Team zu 100%? Oder ist da etwas in euch, das am liebsten doch noch kontrollieren würde? Vielleicht weil ihr selbst so erzogen wurdet, lieber auf Nummer Sicher zu gehen, aufzupassen und möglichst alles allein zu machen? Geistern dir immer wieder Sätze wie „Ich mach das schnell selbst, das geht schneller.“ oder „Wenn ich es selbst mache, wird es wenigstens ordentlich.“ herum?

Das ist ein Trugschluss. Ich denke, das wisst ihr. Schneller ist nicht immer besser, und Anders nicht schlechter.

Nur wer lernt, abzugeben, ermöglicht Eigenverantwortung, Vertrauen und Entlastung. Ansonsten bilden sich schnell Bottlenecks und Überlastung. Prozesse stagnieren, während alle – und insbesondere Manager – ackern und arbeiten, ohne das Ziele besser erreicht werden.

Die Lösung? Das Growth Mindset spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle und auch die Fähigkeit, die Mitarbeiter:innen glänzen zu lassen und dafür auf den eigenen Glanz auch mal zu verzichten. Das kann trainiert werden!

PS: Eurem Team Vertrauen bedeutet nicht, dass ihr gar nichts mehr selbst übernehmen dürft oder alle blind loslaufen lasst. Sondern den individuell richtigen Rahmen steckt, den nötigen Input und Orientierung gebt. Vision, Werte, Ziele, Feedback und eine individuelle Führung sind absolut unabdingbar, damit all das funktionieren kann!

Individuelle Führung meint: Wer braucht was, um sein volles Potential ausschöpfen zu können? Wie viele Vorgaben und wie viel Freiraum ist nötig? Wo reicht positive Verstärkung, wer braucht klare Schritte?

Für viele ist die richtige Balance zwischen Selbst machen und Abgeben schwer. Lies dazu gern meinen Artikel zum Thema erfolgreich Delegieren. Oder hol dir gleich unseren kostenlosen Fahrplan:

6. Vorbild sein

Erwartet ihr (unbewusst) Dinge von euren Mitarbeitern, die ihr selbst nicht erfüllt? Lobt ihr, lasst ihr Fehler zu und (fremde), individuelle Lösungen? Macht ihr zu viel Druck, indem ihr z. B. selbst alles sofort erledigt (ohne zu priorisieren)?

Hinterfragt euer eigenes Auftreten immer wieder kritisch, seid reflektiert und gebt offen zu, wenn etwas nicht gut gelaufen ist. Schafft Raum für offenes Feedback – in beide Richtungen! Und: agiert authentisch.

Es ist okay, wenn euch bestimmte Dinge schwer fallen. Auch ihr dürft dazu lernen. Erklärt es, bildet euch weiter, gebt Aufgaben ab! Nur so wird sich Vertrauen im Team langfristig aufbauen lassen.

7. Vertrauen im gesamten Team fördern

Kommunikation ist das A und O. Dazu gehören beispielsweise Tools, die die Organisation und Kommunikation fördern. Und auch, auf Low Performer gut einzugehen, damit sie nicht das gesamte Team herunterziehen. Am Ende geht es aber vor allem darum, die richtigen Leute einzustellen und sich immer wieder persönlich zu connecten.

Lies dazu auch diesen Artikel: Was macht ein gutes Team aus?

8. Sich um das Wohlergehen der Mitarbeitenden kümmern

Ein gutes Onboarding ist unglaublich wichtig, damit sich Mitarbeiter:innen von Anfang an wohl fühlen. Aber auch darüber hinaus sollte die Zufriedenheit der Teams höchste Priorität haben: Was trägt zum Wohlgefühl der Mitarbeiter:innen bei? Wie können Familie und Beruf besser vereint werden? Findet heraus, was eure Teams wirklich brauchen, um zu 100% hinter dem Unternehmen zu stehen.

9. Einen sicheren Rahmen stecken – und inspirieren

Wir hatten es hier schon einmal angesprochen: Orientierung ist das A und O, um Sicherheit und damit auch Vertrauen empfinden zu können. Vision, Werte und Ziele müssen klar sein, gelebt und immer wieder abgeglichen werden (z. B. in der Jahresplanung); Regeln, Standards, Prozesse und Verantwortlichkeiten sollten immer klar sein. Vielleicht sind auch OKRs eine tolle Methode für euer Unternehmen?

Quick Tipps für Führungskräfte, um Vertrauen zu gewinnen

  • Offene Fragen stellen
  • Nach den Ideen der anderen fragen
  • Loben und nett sein
  • Jede:n mit Stärken und Schwächen kennen lernen und gezielt darauf eingehen
  • Sich selbst als Möglichmachenden verstehen
  • Zeit nehmen und Geduld haben
  • Authentisch sein, offen mit Fehlern umgehen und über sich selbst lachen

3. Vertrauen im Team aufbauen: Spiele, die stärken

Eins vorab: Spiele bzw. Teambuilding-Maßnahmen sind nicht für jeden etwas. Schaut, ob für euch etwas Passendes dabei ist und macht die Teilnahme im besten Fall freiwillig.

Die meisten introvertierten Menschen beispielsweise fassen schneller Vertrauen, indem sie 1:1 wertgeschätzt und bestärkt werden. Teambuilding Maßnahmen bewirken da häufig das Gegenteil und entziehen ihnen Sicherheit.

Eine Spiel-Idee, die alle Mitarbeiter:innen einschließen könnte.

Fragen in Luftballons

Jede:r Mitarbeiter:in erhält einen Luftballon. Im Anschluss soll jede:r eine Frage auf einen Zettel schreiben, diesen in den Ballon stecken und ihn aufpusten. Die (berufsbezogenen) Fragen können vorgegeben oder selbst ausgedacht werden – möglich ist auch, eine Fragen-Liste auszuteilen mit der Option für kreativen Freiraum und Improvisation. Ein Beispiel: „Was macht dir am meisten Spaß, wenn du arbeitest?“ oder „Wie arbeitest du am liebsten“ oder „Was war dein liebstes Projekt?“.

Nun werden die Ballons in die Luft geworfen, die Team-Mitglieder spielen quasi miteinander und halten die Luftballons oben. Bei wem der Ballon zuerst auf den Boden fällt, der muss die Frage beantworten.

4. Bedeutung: Warum ist Vertrauen im Team wichtig?

Wenn im Team selbst und zwischen Mitarbeiter:innen und Führungskräften kein Vertrauen herrscht, fehlt das Glied, das alles zusammenhält. In einer Studie von „The Workforce Institute“ sagten 68 Prozent der Befragten, das zu wenig Vertrauen ihrer täglichen Arbeit schaden würde. Und das ist nur eine von vielen Nachteilen.

Fehlendes Vertrauen im Team – das passiert, wenn die Basis fehlt

  • schlechte Zusammenarbeit
  • Misstrauen und Distanz
  • Machtkämpfe
  • Intransparenz: Informationen können zurückgehalten werden
  • Stress
  • mehr Krankheitstage
  • Mitarbeiter:innen kündigen
  • Dienst nach Vorschrift
  • weniger Innovation
  • keine Passion
  • geringere Produktivität
  • ggf. Absprung von weiteren Stakeholdern
  • schlechte Performance, Ziele werden nicht erreicht

5. Vertrauen im Team messen – effektive Wege

Anonymen Fragebogen erstellen (Skala von 1-10)

Plus Freitext für Ideen/Änderungswünsche.

  • Hast du das Gefühl, hier wachsen zu können?
  • Wie leicht fällt es dir, Kritik zu äußern?
  • Bist du zufrieden mit der Zusammenarbeit mit deinen Kollegen?
  • Wie gut ist deine Beziehung zum Vorgesetzen?
  • Wie leicht fällt es dir, Fragen zu stellen?
  • Kannst du gut deine Ideen einbringen?
  • Wie sehr würdest du dieses Unternehmen als Arbeitgeber empfehlen?
  • Wie glücklich bist du bei der Arbeit?
  • Bekommst du genug Wertschätzung?
  • Sind deine Werte mit deiner Arbeit zu vereinen?
  • Wie leicht fällt es dir, dich mit der Vision des Unternehmens zu verbinden?
  • Fällt es dir leicht, dich für das Unternehmen zu engagieren?
  • Bist zu zufrieden und gehst gern zur Arbeit?

Mitarbeiter-Gespräche

Nichts geht doch über ein persönliches Gespräch! Dafür muss aber natürlich ein ausreichend hohes Maß an Vertrauen herrschen, damit es hier wirklich ehrlich zugeht.

Ziel-Erreichung

Erreichen die Mitarbeitenden ihre Ziele?

Braucht ihr Unterstützung dabei, ein nachhaltiges Vertrauensverhältnis aufzubauen und High Performing Teams zu entwickeln, die Ziele übertreffen und echte Entlastung schenken? Vereinbart gern ein persönliches, kostenloses Gespräch mit uns und wir schauen, wie wir euch am schnellsten voranbringen!

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Doreen Hegemann
Doreen Hegemann

Ich bin Doreen Hegemann, Wahl-Hamburgerin und war schon immer Unternehmerin. Zumindest im Herzen. Doch zunächst habe ich 2 Jahrzehnte als Marketing Managerin und Strategin in Konzernen gearbeitet, bis ich nach der Geburt meines zweiten Kindes merkte: Das macht mich nicht mehr glücklich!

Erfolgreich mit meinem eigenen Unternehmen wurde ich jedoch erst, als ich einen Mentor an meiner Seite hatte, der mich in die richtige Richtung begleitete. Heute helfe ich Unternehmer:innen, ihre inneren Stärken zu erkennen und mit Erfolg und Leichtigkeit das umzusetzen, wofür sie wirklich stehen – und gebe ihnen genau dafür Werkzeuge, Tools und Wissen an die Hand.

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Ich bin Doreen Hegemann, Unternehmerin, Speakerin und Master Business Coach. Mit über 20 Jahren Erfahrung als Strategin und Führungskraft in DAX 30 Konzernen, unterstütze ich ambitionierte Unternehmer:innen dabei, mit High Performing Teams rasant zu wachsen und ihren Erfolg planbar zu machen.

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