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Prokrastination Ursachen – und wie du sie überwindest

von | Juni 20, 2025

Prokrastination Ursachen Tipps

Lieber „morgen“? Auch CEOs und Unternehmer*innen kennen das: das Aufschieben unliebsamer Aufgaben – oder in Fachsprache: Prokrastination. Dabei gibt es allerhand Techniken, die helfen, die Aufschieberitis zu überwinden. Wichtig: Prokrastination Ursachen identifizieren – und gezielt agieren! Unsere besten Tipps.

1. Auf einen Blick – Prokrastination Ursachen + Lösungen

  • Viele Menschen, auch erfahrene Führungskräfte, kennen das Phänomen der Aufschieberitis.
  • Statt wichtige Dinge anzugehen, werden angenehme Alternativen gewählt – oft unbewusst.
  • Dahinter stecken selten Faulheit, sondern meist Angst, emotionale Blockaden oder Überforderung.
  • Besonders betroffen: Entscheidungen mit Tragweite, Strategiearbeit oder unangenehme Gespräche.
  • Der folgende Artikel zeigt die häufigsten Probleme, die zum Aufschieben führen – und wie du sie erkennst.
  • Außerdem: Gezielte, individuelle Hilfe – Damit du gestärkt in deine Führungsrolle gehst, wieder handlungsfähig wirst und deine Ziele mit Leichtigkeit erreichst.

2. Was ist Prokrastination?

Das Wort stammt vom lateinischen procrastinatio – „auf morgen verschieben“. Gemeint ist damit das wiederholte, willentliche Aufschieben von wichtigen oder notwendigen Aufgaben, obwohl man weiß, dass man diese erledigen sollte und es negative Konsequenzen haben kann. Stattdessen beschäftigt man sich oft mit weniger wichtigen, aber angenehmeren Tätigkeiten – und die Zeit vergeht.

Prokrastination ist ein alltägliches Phänomen – auch in Führungsetagen. Was häufig aussieht wie Faulheit oder Unproduktivität, ist in Wahrheit oft ein deutliches Warnsignal: für innere Widerstände, emotionale Konflikte/Blockaden oder strategische Unklarheit. Gerade bei Unternehmer*innen sind die Prokrastination Ursachen oft komplex – und liegen tiefer als bloßes Aufschieben vermuten lässt.

Die Psychologin Katharina Klingsieck definiert Prokrastination als:

„das chronische Aufschieben intendierter Handlungen trotz erwarteter negativer Konsequenzen.“
Quelle: Klingsieck, K. B. (2013): Procrastination. In: European Psychologist, 18(1), 24–34.

Es geht also nicht um gelegentliches Verschieben, sondern um einen Selbststeuerungskonflikt – oft mit emotionaler Beteiligung.

Nicht jedes Aufschieben ist Prokrastination

Wenn du eine Aufgabe bewusst zurückstellst, weil sie gerade nicht priorisiert ist, keine relevanten Nachteile entstehen oder andere Themen wichtiger sind, handelt es sich nicht um Prokrastination – sondern um kluges Zeit- und Entscheidungsmanagement.

Auch gezielte Pausen, strategisches Abwarten oder das fokussierte Abarbeiten von wirklich wichtigen To-dos sind kein Ausdruck von Vermeidungsverhalten, sondern Zeichen guter Selbststeuerung. Prokrastination beginnt dort, wo du eine Aufgabe aufschiebst, obwohl du sie erledigen willst – und weißt, dass das Aufschieben dir oder deinem Unternehmen langfristig schadet.

Prokrastination Ursachen: Was passiert im Gehirn?

Im Moment der Prokrastination siegt das emotionale Gehirn (z. B. Angst, Lustvermeidung) über das logische Gehirn (z. B. Planung, Zielorientierung). Kurzfristige Erleichterung fühlt sich besser an als langfristige Zielerreichung. Das Problem daran? Das kurze Dopamin-Hoch durch Social Media oder ähnliches mündet in noch-mehr-Stress. Denn die wichtigen Aufgaben erledigen sich ja bekanntlich leider nicht von allein.

3. Prokrastination Ursachen: Warum prokrastinieren auch CEOs?

Auch hochverantwortliche Menschen prokrastinieren. Nicht weil sie faul sind, sondern meist weil sie überlastet, überfordert oder emotional blockiert sind. Besonders betroffen sind Entscheidungen oder Tätigkeiten mit großer Tragweite – z. B. Mitarbeitergespräche, strategische Weichenstellungen oder Projekte mit Unsicherheiten.

Perfektionismus & Verantwortungsschwere – Prokrastination Ursachen #1

Du willst es richtig machen – ein Launch, der scheitert, ein Führungsgespräch, das eskaliert, oder eine Entscheidung, die nicht durchdacht war? Zu riskant. Also lieber noch abwarten. Das Problem: Die Zeit rennt, der Druck wird größer und die Aufgabe verschwindet nicht.

Entscheidungsmüdigkeit – Prokrastination Ursachen #2

Jeden Tag triffst du unzählige Entscheidungen bei der Arbeit. Irgendwann rebelliert dein System, vor allem wenn du überlastet bist. Die Folge: Du blendest bestimmte Entscheidungen aus oder findest keine klare Priorisierung mehr.

Emotionale Überforderung – Prokrastination Ursachen #3

Mitarbeiter*innen kündigen? Ein Team umbauen? Das eigene Businessmodell in Frage stellen? Diese Aufgaben sind emotional anspruchsvoll – und genau deshalb oft die, die aufgeschoben werden.

Fehlende Struktur bei selbst gesteuertem Arbeiten – Prokrastination Ursachen #4

Als CEO gibt es selten klare Deadlines oder jemand, der dich „kontrolliert“. Was Freiheit verspricht, führt schnell zu Aufschub – besonders bei nicht-akuten, aber wichtigen Aufgaben (z. B. Positionierung, Strategietage, Innenschau).

4. Unsichtbaren Kosten von Prokrastination: die Folgen

  • Umsatzpotenzial bleibt ungenutzt
  • Team wartet auf Entscheidungen → Frust & Unklarheit
  • Strategie bleibt vage → Du arbeitest im statt am Unternehmen
  • Selbstzweifel nehmen zu → „Warum kriege ich das nicht hin?“
  • Dringlichkeit erzeugt Druck → Du gerätst immer wieder in operative Hektik

Das klingt jetzt erstmal schlimm. Gleichzeitig bietet es enormes Potential, wenn du herausfindest, warum du prokrastinierst und gezielt die Prokrastination Ursachen in den Blick nimmst.

5. Prokrastination Ursachen Test: Warum schiebst du Aufgaben auf?

Nimm eine konkrete Aufgabe, die du immer wieder aufschiebst – z. B. eine Entscheidung, ein Strategiepapier, ein Gespräch oder ein Angebot. Beantworte spontan die folgenden Fragen (gerne schriftlich):

Wie fühlst du dich, wenn du an die Aufgabe denkst?

  • ☐ Überfordert

  • ☐ Genervt

  • ☐ Unklar

  • ☐ Ängstlich

  • ☐ Gelangweilt

  • ☐ Etwas anderes: ______________

Dein Gefühl zeigt oft, welche innere Barriere aktiv ist.

Was wäre das Schlimmste, was passieren könnte, wenn du es machst?

(z. B. Ich könnte scheitern / jemanden enttäuschen / es könnte peinlich werden)

Diese Antwort gibt dir Hinweise auf unbewusste Ängste oder Perfektionismus.

Was müsstest du fühlen oder wahrnehmen, um anfangen zu können?

  • ☐ Klarheit über den nächsten Schritt

  • ☐ Sicherheit, dass es „gut genug“ wird

  • ☐ Rückendeckung von außen

  • ☐ Motivation oder Sinn

  • ☐ Struktur und Zeitrahmen

Hier zeigt sich, was du brauchst, um in Bewegung zu kommen.

Wenn du ehrlich bist: Ist diese Aufgabe wirklich wichtig – oder nur dringend?

  • ☐ Wichtig für mein Business & meine Werte

  • ☐ Dringend, aber nicht essenziell

  • ☐ Eigentlich gar nicht meine Aufgabe

Manche Aufgaben werden nur aufgeschoben, weil sie unsinnig oder fremdbestimmt sind.

Was wäre ein machbarer Mini-Schritt, mit dem du heute anfangen könntest?

Schreibe ihn auf. Setz ihn um. Notfalls in 10 Minuten. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Wer und was könnte dir dabei helfen?

Z. B.: Ortswechsel (Café, Homeoffice), anderes Zeitfenster (abends, früh morgens, entspannt am Nachmittag etc.), Sparring-Partner. Blocke dir Fokuszeit, damit du nicht gestört wirst, nimm dir einen Coach oder jemand anderes an die Seite – und gestalte dir die (unliebsame) Aufgabe so angenehm wie möglich.

Mehr Tipps hier: Zeitmanagement-Methoden für CEOs

6. Prokrastination: Typen – und Lösungen, die helfen

Hier kommen 5 typische Prokrastinations-Typen für CEOs und Unternehmer*innen, basierend auf den häufigsten Mustern aus dem Selbsttest. Jeder Typ enthält einen kurzen Beschreibungstext und Lösungsideen.

Reflexionsimpuls: Welcher Typ trifft auf dich am ehesten zu – bei der Aufgabe, die du gerade aufschiebst? Was wäre der kleinste nächste Schritt, der dich wieder in Bewegung bringt?

Typ 1: Strategischer Perfektionismus

„Wenn ich es mache, dann richtig. Alles andere schadet meinem Unternehmen.“

Du stellst hohe Ansprüche an Qualität, Wirkung und Außenwirkung – zu Recht. Aber genau das sorgt dafür, dass du entscheidende Projekte (z. B. Positionierung, Angebotsentwicklung, Teamstruktur) aufschiebst, weil sie noch nicht „ausgereift“ sind.

Typisch:

  • Du planst und durchdenkst sehr viel – setzt aber wenig davon um.
  • Du zögerst bei öffentlichen Schritten (z. B. Launch, Kommunikation, Sichtbarkeit), weil noch etwas fehlt.
  • Du willst nicht mit halbgaren Lösungen ins Team oder an den Markt gehen.

Was hilft:

  • Erlaube dir Pilotphasen, Beta-Versionen und „Version 1.0“.
  • Nutze dein Team oder Sparringspartner für Feedback – schon im Entwurfsstadium.
  • Frag dich: Was wäre ein guter nächster sichtbarer Schritt, der 80 % Wirkung bringt – nicht 100 % Sicherheit?

Typ 2: Überlastete*r Entscheider*in

„Ich weiß, dass es wichtig ist – aber ich bin einfach nicht dazu gekommen.“

Du triffst täglich so viele Entscheidungen, dass dein System irgendwann blockiert. Gerade strategisch wichtige, aber nicht dringliche Aufgaben fallen hinten runter – oft, bis der Druck zu groß wird.

Typisch:

  • Du bist im Tagesgeschäft gefangen, obwohl du „am Unternehmen“ arbeiten willst.
  • Du weißt, dass Dinge wie Markenführung, Zukunftsstrategie oder Teamrollen anstehen – aber findest keinen Fokus dafür.
  • Entscheidungen bleiben auf deiner To-do-Liste, obwohl du sie längst treffen wolltest.

Was hilft:

  • Schaffe dir bewusst strukturierte Entscheidungsräume – z. B. halbe Tage ohne operativen Input.
  • Entkopple Analyse und Entscheidung: Zuerst sammeln, später entscheiden.
  • Frag dich: Was hat Priorität für die nächsten 6 Monate? Alles andere darf ruhen.

Typ 3: Der/die Klärungsbedürftige

„Ich weiß, dass ich was tun muss – aber ich bin mir über das Ziel noch nicht im Klaren.“

Du willst handeln – aber dir fehlt ein klarer Rahmen. Die Aufgabe ist unklar, zu vage oder strategisch noch nicht durchdacht. Deshalb bleibst du in der Schwebe.

Typisch:

  • Du arbeitest zwar viel – aber nicht am „echten Kern“.
  • Du spürst eine innere Unruhe, aber findest keinen Einstieg.
  • Du vermeidest Aufgaben, die nicht eindeutig zugeordnet oder noch nicht sauber gedacht sind.

Was hilft:

  • Nimm dir 30 Minuten für eine gezielte Selbstklärung (z. B. schriftlich).
  • Nutze gezielte Reflexionsfragen: Was genau ist unklar? Was fehlt zur Entscheidung?
  • Sprich mit einem Gegenüber (z. B. Führungskraft, Coach), um Denknebel aufzulösen.

Typ 4: Der/die Vermeider*in

„Ich weiß genau, was zu tun wäre – aber es fühlt sich schwer oder riskant an.“

Die Aufgabe ist klar, aber sie ist mit Spannungen verbunden: Kündigungen, Preiserhöhungen, Feedback, Konflikte, tiefgreifende Veränderungen. Du vermeidest sie, weil du innerlich spürst: Das wird emotional intensiv.

Typisch:

  • Du schiebst Gespräche oder Entscheidungen immer wieder auf.
  • Du findest Ausreden – oder arbeitest dich an Nebenschauplätzen ab.
  • Die Aufgabe bleibt als mentale Last im Hintergrund.

Was hilft:

  • Terminieren statt vermeiden – mach bewusst Platz für die unangenehme Aufgabe.
  • Frag dich: Was ist das eigentliche Risiko – und wie gehe ich gut vorbereitet hinein?
  • Hol dir emotionale Entlastung: Coach, Sparringspartner, kollegiale Gesprächsbegleitung.

Typ 5: Sinngetriebene*r Aufschieber*in

„Ich merke, dass ich mich innerlich dagegen sträube – weil es nicht (mehr) meins ist.“

Du arbeitest effizient, wenn du innerlich ausgerichtet bist. Aber manche Aufgaben wirken leer, fremdgesteuert oder ohne erkennbare Bedeutung. Das sabotiert deine Motivation – und führt zu scheinbar unerklärlichem Aufschieben.

Typisch:

  • Du bist aktiv, aber meidest bestimmte Aufgaben ganz gezielt.
  • Du empfindest manche Prozesse als „Energieverschwendung“.
  • Du hast das Gefühl: „Ich müsste, aber ich will einfach nicht.“

Was hilft:

7. Generelle Tipps: Was hilft gegen CEO-Prokrastination Ursachen?

Das hilft immer – nicht nur gegen die Prokrastination-Ursachen, sondern im allgemeinen Führungsalltag! Erprobte Strategien aus meiner Arbeit mit Führungskräften:

  1. Verantwortung aufteilen: Du musst nicht alles allein entscheiden. Hol dir Sparringspartner, Coaches oder ein gutes Leitungsteam, um mentale Last zu verteilen. Hilfe hilft! Und ist kein Zeichen von Versagen, sondern Verantwortung.
  2. „Unangenehme Aufgaben“ terminieren – nicht verdrängen: Block dir proaktiv Zeit für z. B. Feedbackgespräche, unangenehme Entscheidungen oder Finanzübersichten. Lieber 45 Min. bewusst als zwei Wochen Grübelei im Hintergrund.
  3. Klarheit über dein „Warum“: Viele CEOs schieben Aufgaben auf, weil sie innerlich nicht ausgerichtet sind. Wenn du spürst, wofür du etwas tust, fällt das Anfangen leichter.
  4. Mini-Schritte und (Zwischen) Ziele definieren: Beispiel: Statt „Neue Strategie entwickeln“ → „30 Min. Brainstorming zu aktuellen Herausforderungen im Unternehmen“. So entsteht Momentum. Brainwriting ist dafür z. B. ein tolles Tool!
  5. Erlaubnis zur Reflexion statt Selbstkritik: Aufschieben ist ein Signal. Frag dich: Was versuche ich gerade zu vermeiden? Was bräuchte ich stattdessen?

7. Fazit: Prokrastination ist ein Signal, kein Makel

In über 100 Coachings mit Unternehmer*innen und CEOs hat sich gezeigt: Prokrastination ist nie ein Zeichen von Schwäche – sondern ein Hinweis auf eine nicht stimmige Führungssituation, auf emotionale Überlastung oder fehlende strategische Ausrichtung. Wer hinschaut, erkennt den echten Hebel für Veränderung.

Erkennst du dich in einem dieser Muster wieder? Dann lohnt sich ein Blick hinter die Fassade: Welche deiner aktuellen Aufgaben schiebst du auf – und warum genau? Prokrastination-Ursachen zu erkennen ist der erste Schritt, wieder in deine Führungskraft zu kommen.

In einem kostenfreien Expertengespräch schauen wir gemeinsam, was dich blockiert – und wie du dich wieder klar und kraftvoll aufstellen kannst. Buche dir hier deine Zeit und dein Termin. 

Was sind deine Erfahrungen mit Prokrastination Ursachen? Ich freue mich auf deinen Kommentar!

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Doreen Hegemann

Hi, ich bin Doreen, Erfolgsmentorin und Business Coach für UnternehmerInnen, InhaberInnen und C-Level.

Mein Leben hat mir gezeigt, dass echte Wendepunkte oft unerwartet kommen und uns dazu zwingen, innezuhalten und das Wesentliche zu hinterfragen.

Ein schwerer Unfall führte mich auf eine Reise der Selbstentdeckung und zu einer neuen Vision für mein Business und mein Leben. Meine eigene Transformation hat mir gezeigt, dass es möglich ist, unternehmerischen Erfolg zu haben UND ein erfülltes Leben zu führen – ohne Opfer oder Kompromisse.

Als Unternehmerin, Strategin und Führungskraft in DAX 30 Konzernen wie E.ON und Deutsche Telekom, mit über 25 Jahren Erfahrung, kenne ich die Herausforderungen, denen sich Führungskräfte täglich stellen müssen. Ich habe selbst erlebt, wie man in einem endlosen Kreislauf von Kompromissen gefangen sein kann.

Mit meiner „More Business More Life – Methode“ helfe ich dir, aus dem Überlebensmodus auszubrechen und ein Leben zu führen, in dem Business und Privatleben im Einklang stehen.

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