Als Unternehmer*in stehst du vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Du jonglierst mit der Führung deines Unternehmens, der Betreuung deiner Mitarbeitenden und den Anforderungen des Alltags. Dabei kann es leicht passieren, dass du deine eigene Balance zwischen Arbeit und Privatleben aus den Augen verlierst. Doch eine gesunde Work-Life-Balance ist entscheidend für deinen langfristigen Erfolg und dein persönliches Wohlbefinden. Die besten Tipps für Work and Balance.

1. Work and Balance – was meint das eigentlich?

Work-Life-Balance bezeichnet das ausgewogene Verhältnis zwischen beruflichen Verpflichtungen und persönlichen Lebensbereichen. Es geht darum, die Anforderungen des Arbeitslebens mit den Bedürfnissen und Wünschen im Privatleben in Einklang zu bringen. Eine gute Work-Life-Balance ermöglicht es, sowohl beruflich erfolgreich zu sein als auch Zeit für Familie, Freunde, Hobbys und persönliche Erholung zu finden.

Ziel der Work-Life-Balance ist es,

• Stress zu reduzieren,
• die Lebensqualität zu verbessern und
• ein gesundes Gleichgewicht zu fördern, das sowohl die körperliche als auch die psychische Gesundheit unterstützt.

Eine ausgewogene Lebensweise kann dazu beitragen, Burnout vorzubeugen und die allgemeine Zufriedenheit im Leben zu steigern. So viel zur Theorie. Die Realität sieht leider oft anders aus. Phasen des exzessiven Arbeitens, Laptop auch während Urlaubs- und Wochenendzeiten, das Gefühl zu haben, keine Zeit für Erholung zu haben. Zu tief stecken innere Blockaden und langjährige Muster der Selbstaufopferung, die erst einmal überschrieben werden wollen.

Lass uns also einen tieferen Blick in die Thematik werfen:

2. Leistungsgesellschaft und Blockaden: Work and Balance – Herausforderungen für Unternehmer*innen

In der heutigen Zeit, in einer stark leistungsgetriebenen Gesellschaft, fällt es leicht, sich abzuarbeiten – und schwer, die nötige Balance herzustellen. Balance ist jedoch wichtig, damit wir als Unternehmer*innen erfolgreich sein können. Wer permanent überarbeitet ist, trifft falsche Entscheidungen, verliert wertvolle Mitarbeiter*innen und am Ende womöglich auch sich selbst.

Das Bauchgefühl, die Freude, die Inspiration – all das geht flöten. Die Ursachen und Herausforderungen sind so vielfältig, dass es für die meisten von uns schwer ist, sie einfach so über Bord zu werfen und ein Leben im Einklang mit den eigenen Werten und wichtigen Lebensbereichen zu führen.

Hohe Arbeitsbelastung und Verantwortung

Lasst uns ehrlich sein: Die Gründung und Führung eines Unternehmens bringt eine immense Arbeitsbelastung mit sich. Unternehmer*innen tragen nicht nur die Verantwortung für ihre eigenen Aufgaben, sondern auch für die ihrer Mitarbeiter*innen, die Finanzen, das Marketing und die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Diese Vielzahl an Verantwortlichkeiten kann schnell zu Überstunden und einem ständigen Gefühl der Dringlichkeit führen. Oftmals bleibt wenig Zeit für Pausen oder Erholung, was langfristig zu Stress und Burnout führen kann. Die ständige Sorge um den Geschäftserfolg und die finanzielle Stabilität verstärkt diesen Druck zusätzlich.

Schwierigkeiten bei der Trennung von Berufs- und Privatleben

Ein weiteres zentrales Problem beim Thema Work and Balance ist die Schwierigkeit, Berufliches und Privates voneinander zu trennen. In vielen Fällen verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit, insbesondere wenn das Unternehmen von zu Hause aus geführt wird. Unternehmer*innen neigen dazu, auch außerhalb der regulären Arbeitszeiten erreichbar zu sein oder geschäftliche Angelegenheiten während persönlicher Zeit zu erledigen. Diese permanente Verfügbarkeit kann dazu führen, dass sie sich schuldig fühlen, wenn sie sich Zeit für sich selbst nehmen möchten. Die Herausforderung besteht darin, klare Grenzen zu setzen und feste Zeiten für Arbeit und Freizeit einzuhalten, um ein gesundes Gleichgewicht zu fördern.

Gesellschaftliche Erwartungen und Selbstansprüche

Zusätzlich sehen sich insbesondere Unternehmerinnen oft gesellschaftlichen Erwartungen gegenüber, die ihre Rolle als Geschäftsfrauen mit traditionellen Vorstellungen von Familie und Fürsorge verbinden. Es gibt einen weit verbreiteten Druck, sowohl im Berufsleben erfolgreich zu sein als auch den Anforderungen des Familienlebens gerecht zu werden. Diese Doppelbelastung kann dazu führen, dass viele Frauen das Gefühl haben, nie genug zu leisten – weder im Job noch im Privatleben. Selbstansprüche können diese Situation weiter verschärfen: Viele Unternehmerinnen setzen sich hohe Ziele und messen ihren Erfolg an unrealistischen Standards. Dies führt häufig zu einem Teufelskreis aus Überarbeitung und unzufriedenem Selbstbild.

Findest du dich hier wieder?

Damit bist du nicht allein. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer kommen zu mir und berichten vom starken Druck, der auf ihnen lastet. Und auch ich habe viele Jahre mit dem Spagat aus Unternehmertum und Familie gekämpft. Meine Geschichte liest du auch in diesem Artikel.

Fakt ist: Die Herausforderungen für Unternehmer*innen in Bezug auf Work-Life-Balance sind komplex und erfordern ein bewusstes Management von Zeit, Energie und Erwartungen. Um langfristig erfolgreich zu sein und gleichzeitig das persönliche Wohlbefinden nicht aus den Augen zu verlieren, ist es entscheidend,

• Strategien zur Stressbewältigung zu entwickeln,
• klare Grenzen zwischen Beruflichem und Privatem zu ziehen
• sowie realistische Ziele zu setzen.

Nur so können Unternehmer*innen ein erfülltes Leben führen – sowohl im geschäftlichen als auch im privaten Bereich.

3. Bedeutung der Work Balance für Unternehmer*innen

Warum ist Work and Balance wichtig für Unternehmer*innen? Im Grunde liegt es auf der Hand. Aber lass mich noch einmal zusammenfassen, warum ein Leben im Gleichgewicht genauso viel Priorität haben sollte wie unser unternehmerischer Erfolg:

Gesundheit und Wohlbefinden

Stress und Überarbeitung können schnell zu gesundheitlichen Problemen führen. Unser Immunsystem ist überlastet, wir werden häufiger krank. Viele Unternehmer*innen arbeiten bis spät in die Nacht, auch ich habe viel gearbeitet, während die Kinder schliefen. Mit einer Konsequenz: Übermüdung. Dass das auf lange Sicht nicht funktioniert, ist klar. Auch wenn wir häufig glauben, dass „mehr arbeiten“ gleichzeitig für mehr Erfolg sorgt, ist diese Annahme falsch. Wir können bei Überlastung keine guten Entscheidungen mehr treffen, konzentrieren uns schnell auf die falschen Dinge, sind unausgeglichen und ziehen uns zurück von dem, was uns Spaß macht, von Freunden und Familie. Wir sind eventuell physisch anwesend. Aber der Kopf? Der ist woanders. Der Output ist vielleicht hoch, die Frage ist aber: Ist das der Output, den wir brauchen? Und zu welchem Preis?

Kreativität und Produktivität

Wenn wir Work der Balance vorziehen, stellen wir die Kreativität und Innovation aufs Abstellgleis. Denn: Die besten Ideen und klügsten Lösungen kommen uns häufig dann, wenn wir gar nicht daran denken. Unter der Dusche, während eines Spaziergangs, in der Jogging-Pause oder während der Meditation. Ganz gleich, was es ist, eins haben diese Situationen gemeinsam: Achtsamkeit und Abstand vom Hamsterrad. Wenn du dir Zeit für dich selbst nimmst, kannst du neue Perspektiven gewinnen. Pausen rauben dir keine Arbeitszeit, sondern fördern die Produktivität und helfen dir, fokussiert zu bleiben. Dafür müssen wir oft erstmal wieder lernen, Pausen zu etablieren, die uns gut tun.

Work and Balance heißt Beziehungen pflegen

Starke, positive soziale Bindungen sind nicht nur wichtig für dein emotionales Wohlbefinden, sondern können auch berufliche Netzwerke stärken. Wir brauchen soziale Kontakte. Nicht immer, nicht ständig. Je nachdem, ob du introvertiert oder extrovertiert bist, können wir gewisse Treffen Energie rauben oder eben geben. Achte auf dich und schaue, welche Art von sozialen Aktivitäten deinen Akku aufladen. So oder so: ohne nährende Beziehungen, gehen wir ein.

Vorbildfunktion

Indem du eine gesunde Work-Life-Balance lebst, setzt du ein positives Beispiel für deine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (und natürlich auch deine Kinder, falls du welche hast). Das fördert eine Unternehmenskultur, in der das Wohlbefinden aller im Vordergrund steht – Erfüllung, Zufriedenheit und emotionale Bindung. Genau das, was du brauchst, um ein High Performing Team an deine Seite zu stellen!

4. Strategien für mehr Work and Balance – praktische Tipps für den Alltag

Die folgenden Strategien und Tipps haben mir und meinen Coachees sehr geholfen, mehr Balance in den Alltag zu bringen. Wichtig ist dabei vor allem, dass du

• Routinen entwickelst, die Balance fördern – und herausfindest, welche zu DIR passen,
• möglichst jeden Tag Zeit für persönliche Interessen einplanst – und herausfindest, was DIR wichtig ist, und
• ein Netzwerk aufbaust aus Gleichgesinnten – und herausfindest, wer DIR gut tut.

Klare Grenzen setzen: Du darfst Nein sagen!

Ich weiß, die Versuchung ist groß, hier und da zu arbeiten, nach Feierabend, am Wochenende, im Urlaub. Nur mal eben kurz … Doch auch wenn du „gar nicht so viel arbeitest“, machst du gleichzeitig nie eine richtige Pause. Dabei brauchen wir den Abstand, um einen klaren Kopf zu behalten, uns ausgeglichen und zufrieden zu fühlen – und uns dem widmen zu können, was uns außerhalb des Jobs am Herzen liegt.

Deshalb:

• Lege feste Arbeitszeiten fest, um deinen Arbeitstag klar zu strukturieren. Dies hilft, den Arbeitstag bewusst zu beginnen und zu beenden.
• Lege auch unbedingt handyfreie Zeiten oder Tage ein. Wenn möglich, lösche die sozialen Medien von deinem privaten Handy.
• Schaffe Rituale, die den Übergang von der Arbeit in die Freizeit markieren. Das kann ein kurzer Spaziergang nach der Arbeit sein oder die kleine Atemtechnik. Das hilft, den Kopf freizubekommen und sich auf persönliche Aktivitäten einzustellen.

Prioritäten setzen: Was hat den größten Einfluss auf dein Unternehmen?

Häufig verlieren wir uns in Details und wollen alle Bereiche des Unternehmens übernehmen – und perfekt machen. Doch das funktioniert nicht. Wir werden nie richtig fertig und haben gleichzeitig das Gefühl, dass der Erfolg ausbleibt.

Wusstest du, dass am Ende nur 20 Prozent deiner Arbeit 80 Prozent deiner Ergebnisse ausmachen? (Pareto-Prinzip) Frage dich also jeden Tag: Was sind die 20 Prozent, die alles ins Rollen bringen? Was ist heute deine ALLERWICHTIGSTE Aufgabe? Mache sie zuerst!

Gleiches gilt auch für deine Jahresplanung: Was sind die wichtigsten Schritte, die dich zu deiner Vision bringen? Und vor allem auch: Was gehört nicht dazu?

Dabei helfen dir auch Methoden wie die Eisenhower-Matrix, um wichtige Aufgaben zu identifizieren und zu fokussieren – und die restlichen zu delegieren bzw. zu eliminieren. Vertraue deinem Team und gebe Aufgaben ab, die nicht unbedingt von dir erledigt werden müssen. Dies entlastet und gibt Mitarbeiter*innen die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln.

Zeitmanagement optimieren für mehr Work and Balance

Nutze digitale Tools wie Kalender-Apps oder To-Do-Listen-Programme, um deine Aufgaben zu organisieren und Fristen im Blick zu behalten. Plane deine Woche im Voraus und blockiere Zeit für wichtige Projekte und Themen (sowie für Pausen). Hierzu gehört auch, dass du dich besser kennen lernst: Wann arbeitest du am produktivsten? Für welche Aufgaben brauchst du wie viel Zeit, und welchen Ort?

Mehr Tipps findest du in diesem Artikel: 10 Zeitmanagement Tools für Unternehmer*innen

Planen regelmäßige Pausen während des Arbeitstags ein – auch kurze, achtsame Unterbrechungen helfen, die Konzentration aufrechtzuerhalten. Gönne dir unbedingt regelmäßig, längere Auszeiten wie Urlaube oder Wellness-Wochenenden, um dich vollständig vom Arbeitsstress zu erholen.

Und setze auf Smart Work Strategien und effizientes Arbeiten! Ein echter Gamechanger, um Erfüllung und Produktivität in Einklang zu bringen.

Selbstfürsorge praktizieren

Selbstfürsorge meint nicht Selbstoptimierung. Es geht nicht darum, immer besser zu werden. Sondern darum, deine Grundbedürfnisse zu priorisieren und in den Blick zu nehmen – das ist häufig schon schwer genug: ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung, Trinken. Auch soziale Kontakte und Bewegung gehören dazu: Sport tut nicht nur gut, sondern ist auch extrem wichtig für unseren Körper. Suche dir aber unbedingt die Tätigkeiten aus, die dir Spaß machen: Gehst du gern ins Fitnessstudio? Liebst du Spaziergänge (in der Mittagspause oder zum Arbeitsplatz? Magst du Yoga?

Bei allem geht es immer darum, was DIR gut tut.

Was ich jedoch uneingeschränkt empfehlen kann sind Atem- und Entspannungstechniken. Meditation und Yoga (es gibt ja verschiedene Arten) helfen, Stress abzubauen und die mentale Gesundheit zu stärken. Diese Techniken können helfen, den Geist zu beruhigen und neue Energie zu tanken.

Finde deine Anker im Alltag – was erfüllt dich?

Flexibilität für mehr Work and Balance

Nutze Homeoffice-Optionen oder flexible Arbeitszeiten – und mache sie zu deiner Unternehmenskultur, damit auch deine Arbeitnehmer profitieren können. Dies ermöglicht es nicht nur, Berufliches besser mit Privatem in Einklang zu bringen (beispielsweise durch das Arbeiten in ruhigen Zeiten oder das Erledigen von Aufgaben während weniger geschäftiger Stunden), sondern auch weitaus produktiver zu arbeiten: Wir arbeiten nicht mehr, wann wir müssen, sondern wann wir am besten können!

Für einige in deinem Team könnte eine zu große Range an Selbstbestimmtheit jedoch auch desorientierend wirken – finde für jede*n den passenden Rahmen an Freiheit und Struktur.

Vielleicht kannst du auch Reisen und Arbeiten verbinden?

Lies dazu auch folgenden Artikel: Führung auf Distanz – wie das gelingt

Free Micro-Strategy Call für dich und dein Unternehmen

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