Die Prozessmodellierung ist eine wirksame Methode, um Projekte und Workflows grafisch darzustellen. Effektiv eingesetzt, kann sie ein Schlüssel zur Effizienzsteigerung und zum langfristigen Wachstum sein. Viele Unternehmer:innen unterschätzen die Vorteile – oder setzen das Modell ohne die richtigen Ziele ein. Lies hier, unsere Empfehlungen für (kostenlose) Tools und Software, erfahre alles über die Methoden und erhalte Beispiele aus der Praxis.
Inhalt dieses Artikels
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Mit einem Prozessmodell kann der Ablauf von Aktivitäten innerhalb eines Unternehmens übersichtlich dargestellt werden, z. B. in Form eines Flussdiagramms.
- Dadurch werden Workflows, Verbindungen und Strukturen im Unternehmen im Detail visualisiert.
- Das sorgt nicht nur für eine bessere Zusammenarbeit im Team, sondern hilft auch Probleme, Fehlerquellen sowie Engpässe aufzudecken. Und dadurch Qualität und Produktivität zu steigern, während Kosten sinken.
- Eine gute Prozessmodellierung zahlt also auf verschiedene Ebene ein und kann Unternehmen langfristig Wettbewerbsvorteile sichern.
- Prozessmodellierung ist nicht statisch, sondern muss regelmäßig angepasst werden.
- Aufs Unternehmen abgestimmte Methoden sowie (kostenlose) Tools helfen dabei.
2. Definition einfach erklärt: Prozessmodellierung – was ist das?
Ein Prozessmodell ist eine grafische Darstellung eines Ablaufs oder einer Abfolge von Aktivitäten innerhalb eines Unternehmens. Es zeigt die einzelnen Schritte eines Prozesses sowie die Verbindungen zwischen den Schritten auf. Durch die Visualisierung des Prozesses wird deutlich, wie die verschiedenen Aktivitäten zusammenhängen und welche Abhängigkeiten bestehen.
Und was genau bedeutet eigentlich Prozessmodellierung? Ganz einfach: Es beschreibt das methodische Vorgehen dahinter, während das Prozessmodell das Ergebnis z. B. in Form eines Flussdiagramms darstellt. Prozessmodellierung ist demnach die Analyse der Workflows innerhalb eines Unternehmens mithilfe verschiedener Methoden – und die anschließende Visualisierung.
Das Ergebnis: Ihr könnt Schwachstellen schnell identifizieren und Optimierungspotenziale aufdecken. Gleichzeitig verbergen sich hinter der Prozessmodellierung noch größere Ziele:
3. Warum ist eine Prozessmodellierung sinnvoll? Die Ziele dahinter
Wir wissen jetzt: Die Prozessmodellierung ist ein wichtiges Instrument, um die Abläufe und Strukturen in einem Unternehmen zu verstehen, zu analysieren und zu verbessern. Viele Unternehmen haben diese Bedeutung und Vorteile erkannt. Und trotzdem verbinden sie nur selten klar definierte Ziele mit der Methode. Dadurch modellieren sie ihre Prozesse gar nicht, nicht genau genug – oder schlicht ohne Ziel.
Dabei ist die klare Zielvorgabe und strategische Einbettung unabdingbar, damit das Vorgehen Erfolge zeigen kann.
Gleichzeitig müssen die Ziele individuell auf das Unternehmen zugeschnitten sein: Welche spezifischen Herausforderungen hat euer Unternehmen? Was wollt ihr verbessern/erreichen?
Stellt die Antworten auf diese Fragen in den Fokus eurer Prozessmodellierung!
Effizienz steigern
Ein Hauptziel der Prozessmodellierung ist es, die Effizienz innerhalb eines Unternehmens zu steigern. Durch die Visualisierung und Analyse des aktuellen Zustandes und der Abläufe können Engpässe, Wartezeiten oder Doppelarbeit erkannt werden.
Kurzum: Ihr seht, welche Schritte im Prozess ineffizient oder sogar überflüssig sind.
Durch entsprechende Verbesserungen können die Verantwortlichen Prozesse effizienter gestalten, Ressourcen einsparen und die Produktivität erhöhen.
Fehler reduzieren
Wenn wir Prozesse gut visualisieren, fällt es uns leichter, (potentielle) Fehlerquellen, Schwachstellen, Inkonsistenzen oder Missverständnisse aufzudecken.
Entsprechende Maßnahmen wie eine klare Kommunikationsstruktur und Verantwortlichkeiten helfen dann, Fehler zu minimieren oder ganz zu vermeiden.
Dies führt zu einer höheren Qualität der Arbeitsergebnisse, reduziert Kosten, die durch Nacharbeit oder Kundenbeschwerden entstehen, und verbessert sowohl Kundenbindung als auch Kundenzufriedenheit.
Kosten optimieren
Durch die Identifizierung von ineffizienten oder überflüssigen Schritten können Kosten reduziert werden. Das steigert die Wettbewerbsfähigkeit und ermöglicht langfristiges Wachstum.
Dies könnt ihr beispielsweise durch die Automatisierung von Aufgaben oder die Vereinfachung von Abläufen erreichen.
Transparenz und Kommunikation verbessern
Die Prozessmodellierung macht Workflows innerhalb eines Unternehmens transparent(er), klarer und verständlicher. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können besser verstehen, wie ihre Arbeit in den Gesamtkontext passt und welche Auswirkungen ihre Handlungen haben. Sie wissen, wie die verschiedenen Aktivitäten zusammenhängen, wer für welche Aufgabe verantwortlich ist und wie die Informationen fließen. Dies fördert nicht nur das Verständnis, sondern auch die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen.
Die Prozessmodellierung dient also als gemeinsame Sprache für alle Beteiligten im Unternehmen. Durch die Visualisierung des Prozesses können Missverständnisse oder Kommunikationsprobleme vermieden werden. Denn: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben eine klare Vorstellung davon, wie der Prozess abläuft und wie ihre Aufgaben eingebettet sind.
Anpassungsfähigkeit steigern und Angebot kontinuierlich verbessern
Ein weiteres Ziel der Prozessmodellierung ist es, Angebote und Unternehmen an Veränderungen anzupassen. Durch die regelmäßige Modellierung und Analyse der Prozesse können Schwachstellen frühzeitig erkannt und und schnell reagiert werden – z. B. auf Marktveränderungen, Kundenbedürfnisse oder interne Entwicklungen.
Standardisierung
Am Ende ermöglicht die Modellierung von Prozessen vor allem einheitliche Standards und Vorgehensweisen im Unternehmen und damit einen guten Transfer von Wissen. Indem wir Aktivitäten und Verantwortlichkeiten visualisieren, helfen wir unseren Teams, eine konsistente Qualität zu gewährleisten und erleichtern die Einarbeitung von neuen Mitarbeiter:innen.
Die Prozessmodellierung ist also ein wichtiges Instrument, um die Effizienz, Qualität und Transparenz von Abläufen in einem Unternehmen zu verbessern. Es ermöglicht eine systematische Analyse und Optimierung der Geschäftsprozesse, um langfristigen Erfolg sicherzustellen. Zwei Beispiele verdeutlichen das.
4. Prozessmodellierung Beispiele
Vor einiger Zeit wurde ich von einem mittelständischen Unternehmen kontaktiert, das mit einer hohen Fehlerquote in der Auftragsabwicklung zu kämpfen hatte. Nach einer gründlichen Analyse der bestehenden Prozesse stellte sich heraus, dass es an klaren Kommunikationsstrukturen zwischen den Abteilungen mangelte. Durch die Modellierung des Auftragsprozesses konnten wir diese Schwachstelle identifizieren und eine Lösungsstrategie entwickeln.
Das Ergebnis war eine signifikante Reduzierung der Fehlerquote und eine gesteigerte Kundenzufriedenheit.
Ein weiteres Beispiel aus meiner Erfahrung betrifft ein Unternehmen aus der Logistikbranche. Durch die Modellierung des Lieferprozesses konnten wir feststellen, dass es zu unnötigen Verzögerungen bei der Warenannahme kam. Nachdem wir die Ursachen analysiert hatten, konnten wir Maßnahmen ergreifen, um den Prozess zu optimieren.
Das Ergebnis war eine schnellere Bearbeitung der Wareneingänge und eine pünktlichere Auslieferung an die Kunden. Dies führte nicht nur zu einer höheren Kundenzufriedenheit, sondern auch zu einer verbesserten Reputation des Unternehmens.
Ein weiteres Beispiel und unsere Vorgehensweise findet ihr auch in diesem Blogbeitrag: Prozessoptimierung im Unternehmen.
5. Prozessmodellierung Methoden: Vorgehen bei der Modellierung
Die Erstellung eines Prozessmodells erfolgt in mehreren Schritten:
So läuft die Prozessmodellierung ab
1. Zunächst müsst ihr die zu modellierenden Geschäftsprozesse identifizieren und die relevanten Informationen sammeln: Gibt es einen komplexen oder ineffizienten Prozess, zu dem immer wieder Fragen auftauchen? Bestehen Engpässe? Wissenslücken? Bestimmt, was ihr abbilden wollt und benennt eindeutige Ziele.
2. Anschließend geht es darum, die einzelnen Schritte, Aktivitäten, Zusammenhänge und Zuständigkeiten des Prozesses zu sammeln. Dazu könnt ihr Interviews mit den beteiligten Mitarbeitern führen oder vorhandene Dokumentationen analysieren.
3. Nun müssen die Abläufe in der richtigen Reihenfolge dargestellt werden, sodass der Prozess von Beginn bis Ende richtig abgebildet wird. Dabei könnt ihr bereits verschiedene Darstellungsformen nutzen.
4. Wählt ein Format für die Visualisierung und zeichnet euer Prozessmodell. Hierbei solltet ihr darauf achten, dass die Darstellung eingängig, kurz und verständlich ist. Verwendet dafür klare Symbole und beschriften die Aktivitäten eindeutig.
Hinweis: Während der Modellierung solltet ihr mögliche Abweichungen oder Ausnahmen berücksichtigen. Nicht jeder Prozess verläuft immer genau nach Plan, daher ist es wichtig, alternative Wege oder Entscheidungspunkte im Modell zu integrieren.
Analyse-Phase in der Prozessmodellierung – Methoden
Um die nötigen Informationen zu sammeln, könnt ihr folgende Ansätze ausprobieren:
Interviews
Sprecht mit beteiligten Mitarbeitern! Dabei stellt ihr Fragen, um den Ablauf, die Aktivitäten, die Verantwortlichkeiten und mögliche Probleme oder Engpässe zu verstehen.
Workshops
In Workshops können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen zusammenkommen, um den Prozess gemeinsam zu analysieren und zu modellieren. Durch den Austausch von Ideen und Perspektiven entwickeln sie ein ganzheitliches Verständnis des Prozesses.
Beobachtung
Durch die Beobachtung der tatsächlichen Arbeitsabläufe vor Ort können Schwachstellen und Verbesserungspotenziale identifiziert werden. Dies ermöglicht, dass Prozesse realistisch dargestellt und ineffiziente oder überflüssige Schritte erkannt werden.
Dokumentenanalyse
Die Analyse vorhandener Dokumente wie Arbeitsanweisungen, Handbücher oder Berichte liefert wichtige Informationen über den Prozess. So werden häufig Lücken oder Inkonsistenzen in den Dokumenten sichtbar.
Simulation
Die Simulation ist eine fortgeschrittene Methode der Prozessmodellierung, bei der der Prozess in einem virtuellen Umfeld nachgebildet wird. Dadurch können verschiedene Szenarien und Veränderungen getestet werden, um die Auswirkungen auf den Prozess zu analysieren und die besten Lösungen zu finden.
Benchmarking
Beim Benchmarking werden Prozesse mit anderen Unternehmen oder Branchen verglichen, um Best Practices zu identifizieren und von erfolgreichen Ansätzen zu lernen. Dies kann helfen, neue Ideen und Impulse für die Prozessoptimierung zu gewinnen.
Wichtig: Wähle die richtige Methode für den jeweiligen Anwendungsfall aus. Je nach Komplexität und den verfügbaren Ressourcen können unterschiedliche Ansätze sinnvoll sein.
Darstellung und Methoden: Welche Prozessmodelle gibt es?
Nun geht es darum, die Erkenntnisse und den gesamten Prozess zu visualisieren. Dafür existieren verschiedene Arten von Prozessmodellen, die je nach Anwendungsbereich und Zielsetzung eingesetzt werden können. Das sind die gängigsten:
Flussdiagramm
Das Flussdiagramm ist das wohl bekannteste und am häufigsten verwendete Prozessmodell. Es besteht aus verschiedenen Symbolen, die Aktivitäten, Entscheidungen, Verbindungen und den Informationsfluss darstellen.
Der Vorteil: Flussdiagramme sind einfach zu erstellen und bieten eine übersichtliche Darstellung des Prozesses. Zum Beispiel steht ein Rechteck für eine Aktivität oder einen Arbeitsschritt, ein Pfeil für den Informationsfluss oder eine Entscheidung und ein Diamant für eine Entscheidungsstelle.
Swimlane-Diagramm
Das Swimlane-Diagramm ist eine erweiterte Version des Flussdiagramms, bei dem die Aktivitäten den einzelnen Abteilungen oder Rollen zugeordnet werden. Dadurch wird deutlich, wer für welche Aufgaben verantwortlich ist und wie die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen erfolgt.
Wertstromanalyse
Die Wertstromanalyse ist ein Prozessmodellierungstool aus dem Lean Management. Es zeigt den Material- und Informationsfluss innerhalb eines Prozesses auf und identifiziert Engpässe sowie Verschwendungen. Die Wertstromanalyse zielt darauf ab, den Wertstrom zu optimieren und eine schlanke Produktion zu erreichen.
BPMN (Business Process Model and Notation)
BPMN ist eine standardisierte Modellierungssprache für Geschäftsprozesse. Es bietet eine umfangreiche Palette von Symbolen und Notationen, um komplexe Prozesse detailliert – in Diagrammen – darzustellen. Die klare und einheitliche Visualisierung erleichtert die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Stakeholdern. BPMN wird von verschiedenen Tools und Softwarelösungen unterstützt wird.
Einige Grundlagen der BPMN-Prozessmodellierung:
- Symbole: BPMN verwendet diverse Symbole, um verschiedene Elemente eines Prozesses zu unterscheiden. Zu den wichtigsten gehören Aktivitäten (rechteckige Formen), Ereignisse (runde Formen) und Gateways (diamantförmige Formen). Jedes Symbol hat eine spezifische Bedeutung und repräsentiert einen bestimmten Aspekt des Prozesses.
- Flussobjekte: Flussobjekte in BPMN zeigen verschiedene Schritte oder Aktivitäten eines Prozesses. Sie können einfache Aufgaben, Entscheidungen, Unterprozesse oder andere Aktionen darstellen. Flussobjekte werden durch Pfeile verbunden, um den Fluss zwischen den Aktivitäten zu zeigen.
- Ereignisse: Ereignisse in BPMN repräsentieren den Beginn, das Ende oder Zwischenereignisse eines Prozesses. Sie können Start- und Endereignisse verwenden, um den Anfangs- und Endpunkt des Prozesses zu markieren. Zwischenereignisse können verwendet werden, um auf bestimmte Bedingungen oder Ereignisse im Verlauf zu reagieren.
- Gateways: Gateways in BPMN verdeutlichen Entscheidungspunkte oder Verzweigungen im Prozessfluss. Sie ermöglichen, verschiedene Pfade basierend auf bestimmten Bedingungen oder Regeln zu definieren.
- Pool und Lane: BPMN ermöglicht auch die Darstellung der Organisationsstruktur oder der Verantwortlichkeiten im Prozessmodell. Ihr könnt so genannte Pools verwenden, um verschiedene Organisationseinheiten darzustellen, und Lanes, um einzelne Rollen oder Abteilungen innerhalb einer Organisationseinheit zu zeigen.
UML (Unified Modeling Language)
UML ist eine Modellierungssprache, die ursprünglich für die Softwareentwicklung entwickelt wurde, aber auch für die Prozessmodellierung verwendet werden kann. Sie bietet verschiedene Diagrammtypen, wie z.B. Aktivitätsdiagramme oder Sequenzdiagramme, um Prozesse und deren Interaktionen zu visualisieren.
EPK (Ereignisgesteuerte Prozesskette)
Die EPK ist ein Modellierungstool aus der Ereignisgesteuerten Prozesskettendarstellung (EPK). Sie zeigt den Ablauf von Aktivitäten und Ereignissen in einem Prozess auf und ermöglicht eine detaillierte Analyse von Ursachen und Wirkungen.
Diese Liste ist nicht abschließend, es gibt noch weitere Prozessmodelle und Modellierungstools, die je nach Anforderungen und Präferenzen eingesetzt werden können. Es ist wichtig, das passende Modell für den jeweiligen Anwendungsfall auszuwählen und sicherzustellen, dass es den Bedürfnissen des Unternehmens gerecht wird.
6. (Kostenlose) Tools und Software zur Prozessmodellierung
Ihr könnt auf eine Vielzahl von Tools und Softwarelösungen zurückgreifen. Die gängigsten möchten wir euch jetzt vorstellen.
Hinweis: Einige der kostenpflichtigen Tools bieten kostenlose Testversionen an, die ihr ausprobieren könnt, bevor ihr euch für den Kauf entscheidet.
Microsoft Visio
Visio ist ein weit verbreitetes Tool zur Erstellung von Diagrammen, einschließlich Flussdiagrammen und anderen Arten von Prozessmodellen. Es bietet eine breite Palette von Symbolen und Vorlagen, um komplexe Prozesse zu visualisieren.
Lucidchart
Lucidchart ist eine webbasierte Plattform für die Diagrammerstellung, einschließlich Prozessmodellierung. Es bietet eine intuitive Benutzeroberfläche und ermöglicht die Zusammenarbeit in Echtzeit – ideal für Teams!
Lucidchart bietet auch eine kostenlose Version an, mit der ihr einfache Prozessmodelle erstellen können. Die kostenlose Version hat jedoch einige Einschränkungen im Vergleich zur kostenpflichtigen Version.
ARIS
ARIS (Architektur integrierter Informationssysteme) ist eine umfassende Softwarelösung für Geschäftsprozessmanagement. Inklusive sind Funktionen zur Modellierung, Analyse und Optimierung von Prozessen sowie zur Dokumentation und Kommunikation.
Bizagi
Bizagi ist eine BPM-Software (Business Process Management), die die Modellierung, Automatisierung und Überwachung von Geschäftsprozessen ermöglicht. Es bietet eine visuelle Modellierungsumgebung und unterstützt verschiedene Notationen wie BPMN.
Bizagi bietet eine kostenlose Version ihres Modellierungstools an, den Bizagi Modeler. Mit diesem Tool könnt ihr BPMN-Diagramme erstellen und grundlegende Funktionen zur Prozessmodellierung nutzen.
Signavio
Signavio ist eine weitere BPM-Software mit umfangreichen Funktionen zur Prozessmodellierung und -analyse. Es unterstützt verschiedene Notationen wie BPMN und bietet auch Funktionen zur Simulation und Optimierung von Prozessen.
Auch Signavio bietet eine kostenlose Testversion an. Diese ist zeitlich begrenzt.
Enterprise Architect
Enterprise Architect ist ein umfassendes Modellierungstool, das nicht nur für die Prozessmodellierung, sondern auch für die Softwareentwicklung und Systemarchitektur eingesetzt werden kann. Es unterstützt verschiedene Modellierungssprachen wie UML und BPMN.
Kostenlose Tools zur Prozessmodellierung
Es gibt auch kostenlose Tools für die Prozessmodellierung, die euch bei der Erstellung von Prozessdiagrammen und -modellen helfen können.
Zwei Beispiele:
- Draw.io: Draw.io ist ein webbasiertes Tool zur Diagrammerstellung, das eine Vielzahl von Diagrammtypen unterstützt, einschließlich Flussdiagrammen und Prozessmodellen. Es bietet eine intuitive Benutzeroberfläche und ermöglicht das Speichern der erstellten Diagramme in verschiedenen Dateiformaten.
- yEd Graph Editor: yEd ist ein kostenloses Desktop-Tool zum Erstellen von Diagrammen, einschließlich Flussdiagrammen und Prozessmodellen. Es bietet verschiedene Layout-Algorithmen und Exportoptionen für Ihre Diagramme.
Diese kostenlosen Tools bieten grundlegende Funktionen zur Prozessmodellierung und können für kleinere Projekte oder den Einstieg in die Prozessmodellierung geeignet sein. Beachtet jedoch, dass sie ggf. nicht so umfangreich oder leistungsfähig sind wie kostenpflichtige Tools.
Prozessmodellierung mit Excel oder Powerpoint
Es ist auch möglich, Prozessmodellierung mit Excel und PowerPoint durchzuführen, obwohl diese Tools nicht speziell für die Prozessmodellierung entwickelt wurden. Was ihr wissen müsst: Die beiden Programme bieten nicht die gleiche Funktionalität wie spezialisierte Prozessmodellierungstools, können aber eine einfache Möglichkeit sein, um Prozesse zu visualisieren, insbesondere für kleinere Projekte oder wenn keine spezielle Software verfügbar ist.
Wenn ihr jedoch umfangreichere Funktionen wie Simulation, Analyse oder Automatisierung benötigt, solltet ihr in Erwägung ziehen, auf spezialisierte Prozessmodellierungstools umzusteigen.
Möglichkeiten, wie ihr Excel und PowerPoint nutzen könntet:
- Flussdiagramme in PowerPoint: PowerPoint bietet eine Vielzahl von Formen und Diagrammoptionen, mit denen sich Flussdiagramme erstellen lassen. Ihr könnt Formen verwenden, um Aktivitäten, Entscheidungen, Verbindungen und andere Elemente eines Prozesses darzustellen, und Linien wie Pfeile, um den Fluss zwischen Aktivitäten zu zeigen.
- Swimlane-Diagramme in Excel: Mit Excel könnt ihr Swimlane-Diagramme erstellen, um die Aufgabenverteilung in einem Prozess zu verdeutlichen. Verwendet Spalten oder Zeilen, um verschiedene Abteilungen oder Rollen zu zeigen, und fügt dann Aktivitäten in die entsprechenden Zellen ein.
- Tabellen in Excel: Eine einfache Möglichkeit, einen Prozess in Excel zu modellieren, besteht darin, eine Tabelle zu erstellen. Spalten können für Aktivitäten und Zeilen für Abläufe genutzt werden – zusätzliche Spalten für weitere Informationen wie Verantwortlichkeiten und Zeitrahmen.
- Datenflussdiagramme in Excel: Wenn euer Prozess Datenflüsse enthält, können diese mit Hilfe von Tabellen und Formeln in Excel dargestellt werden. Zellen und Formeln helfen, den Datenfluss zwischen den Aktivitäten zu zeigen und Berechnungen oder Transformationen zu visualisieren.
Hinweis: Auch diese Liste ist nicht abschließend, ihr findet noch viele weitere Tools und Softwarelösungen für die Prozessmodellierung. Die Auswahl des richtigen Tools hängt von den spezifischen Anforderungen des Unternehmens ab, wie z.B. der Komplexität der Prozesse, der Zusammenarbeit im Team und dem verfügbaren Budget.
7. Vorteile und Nachteile der Prozessmodellierung
Die Vorteile einer effektiven Prozessmodellierung sind vielfältig.
Zum einen ermöglicht sie eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen, da die Verantwortlichkeiten und Schnittstellen klar definiert sind. Dadurch werden Missverständnisse minimiert und die Effizienz gesteigert.
Zum anderen können durch die Identifizierung von Engpässen und unnötigen Schritten Ressourcen eingespart und die Qualität gesteigert werden werden. Dies führt zu einer Kostenreduktion und einer verbesserten Wettbewerbsfähigkeit.
Die Erstellung eines Prozessmodells könnte also eine wertvolle Investition für euer Unternehmen sein. Immer im Hinterkopf behalten solltet ihr, dass Prozessmodellierung kein einmaliger Vorgang ist, sondern kontinuierlich durchgeführt werden sollte: Ihr bekommt kein statisches Dokument, sondern müsst es regelmäßig überprüfen und aktualisieren.
Nur so können Veränderungen im Unternehmen oder im Marktumfeld berücksichtigt und neue Optimierungspotenziale identifiziert werden. Nur so bleibt das Modell relevant und hilft bei der kontinuierlichen Verbesserung der Prozesse. Und nur so bleibt euer Unternehmen auch langfristig wettbewerbsfähig.
Achtet darauf, dass das Ganze nicht ausartet und zu komplex wird. Der Hintergedanke bleibt, Workflows im Detail, aber übersichtlich darzustellen – sodass jede:r auf den ersten Blick sofort weiß, worum es geht und was zu tun ist. Es soll also langfristig kein Mehraufwand bedeuten, sondern Arbeitsabläufe vereinfachen!
Unterstützung von Experten
Wenn ihr eure Unternehmensprozesse optimieren, die Effizienz eures Unternehmens steigern und langfristiges Wachstum ermöglichen wollt, empfehlen wir, euch mit dem Thema Prozessmodellierung auseinanderzusetzen. Dabei stehen wir euch gern zur Seite und begleiten bei der Analyse, Modellierung und Optimierung der Prozesse – und unterstützen bei der Definition der Ziele sowie bei der Umsetzung einer effektiven Prozessmodellierung.
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Hi, ich bin Doreen, Erfolgsmentorin und Business Coach für UnternehmerInnen, InhaberInnen und C-Level.
Mein Leben hat mir gezeigt, dass echte Wendepunkte oft unerwartet kommen und uns dazu zwingen, innezuhalten und das Wesentliche zu hinterfragen.
Ein schwerer Unfall führte mich auf eine Reise der Selbstentdeckung und zu einer neuen Vision für mein Business und mein Leben. Meine eigene Transformation hat mir gezeigt, dass es möglich ist, unternehmerischen Erfolg zu haben UND ein erfülltes Leben zu führen – ohne Opfer oder Kompromisse.
Als Unternehmerin, Strategin und Führungskraft in DAX 30 Konzernen wie E.ON und Deutsche Telekom, mit über 25 Jahren Erfahrung, kenne ich die Herausforderungen, denen sich Führungskräfte täglich stellen müssen. Ich habe selbst erlebt, wie man in einem endlosen Kreislauf von Kompromissen gefangen sein kann.
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