Der Erfolg eines Unternehmens hängt stark von der Qualität seiner Führung ab. Eine Eigenschaft, die dabei oft übersehen wird, ist Achtsamkeit – für Führungskräfte enorm wichtig. Über die Vorteile für Unternehmer:innen sowie praktische Tipps und Übungen, die sich gut im Alltag unterbringen lassen.
Inhalt dieses Artikels
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Achtsamkeit bedeutet, bewusst im Hier und Jetzt zu sein, ohne Urteile zu fällen.
- Sie ermöglicht, Gedanken, Emotionen und Handlungen besser zu verstehen und bewusste Entscheidungen zu treffen.
- Besonders im Bereich Leadership so wichtig!
- Mit Achtsamkeit können Führungskräften auch in Stress-Situationen sich selbst kontrollieren und konzentriert bleiben.
- Und so Probleme gezielt lösen, das große Ganze im Blick behalten und Teams empathisch führen.
- Das Resultat: glückliche, motivierte Teams und erfolgreiche Unternehmen.
- Einfache Übungen helfen, Achtsamkeit im Alltag zu trainieren.
2. Warum ist Achtsamkeit für Führungskräfte wichtig?
Als Führungskraft sind wir oft mit einer Vielzahl von Aufgaben und Verantwortlichkeiten konfrontiert. Es ist leicht, sich in der Hektik des Alltags zu verlieren und den Moment nicht wahrzunehmen. Doch gerade in stressigen Situationen ist es wichtig, achtsam zu sein und bewusst im gegenwärtigen Moment präsent zu sein.
Achtsamkeit hilft Führungskräften, ein Zeitfenster zwischen Reiz und Reaktion zu schaffen, nicht jedem Gedanken nachzujagen und sich vom To-Do- und Emotionsstrudel abzugrenzen. Den Blick fürs große Ganze zu behalten (z. B. auch mithilfe einer guten, agilen Jahresplanung). Abzuschalten. Sonst drohen Überlastung und Burnout.
Studien belegen, dass Achtsamkeit Führungskräften und Unternehmer:innen auf vielen Ebenen hilft:
Stressbewältigung
Führungskräfte stehen unter großem Druck und müssen auch in herausfordernden Situationen einen klaren Kopf bewahren. Achtsamkeit unterstützt sie einerseits, den gefühlten Stress nachhaltig zu reduzieren – trotz bestehender Herausforderungen – und, andererseits, gut damit umzugehen: Indem sie den Fokus richtig setzen und das Problem konzentriert lösen.
Emotionale Intelligenz: In der Ruhe liegt die Kraft
Führungskräfte und Unternehmer:innen empfinden nicht nur selbst Stress, und reagieren entsprechend (emotional) darauf, sie müssen auch innerhalb des Teams Stress managen: Mitarbeiter:innen führen, Rahmen geben und Konflikte so gut es geht reduzieren, Stärken fördern, Feedback geben und für Orientierung sorgen.
Das ist ein riesiges Stück Arbeit!
Achtsamkeit ist dabei ein entscheidender Erfolgsfaktor: Sie ermöglicht nicht nur die eigenen Emotionen zu erkennen und zu regulieren, sondern auch die Gefühle von Team-Mitgliedern besser zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren.
Klarheit und Fokus durch Achtsamkeit für Führungskräfte
Durch spezielle Achtsamkeitsübungen lernen Unternehmer:innen, im Hier und Jetzt präsent zu sein und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das hilft ihnen, den richtigen Fokus zu setzen, klare Entscheidungen zu treffen und effektiv zu kommunizieren – ein Muss damit Teams zu High Performern werden.
Empathie, Mitgefühl und verbesserte Beziehungen
Achtsamkeit fördert die Fähigkeit zur Empathie und zum Mitgefühl. Führungskräfte, die achtsam sind, können sich besser in ihre Mitarbeiter hineinversetzen und deren Bedürfnisse verstehen. Sie verbessern die zwischenmenschlichen Beziehung, werden feinfühliger gegenüber individueller Stärken (und Schwächen) und können so eine positive Arbeitsatmosphäre schaffen, in der Mitarbeiter über sich hinauswachsen.
Wichtig in diesem Zusammenhang: Den eigenen Führungsstil finden und etablieren!
Kreativität und Innovation
Wenn wir nur in der Zukunft oder in der Vergangenheit hängen, micro-managen, kontrollieren und uns ärgern, können wir nicht kreativ sein und neue, gute Lösungen entwickeln. Achtsamkeit hilft uns, rauszuzoomen, das große Ganze zu sehen und die Ebene der kleinteiligen Feuerlöschung zu verlassen. „Think big“- ja, bitte. Aber dazu braucht es Präsenz im gegenwärtigen Moment. Ruhe im Sturm, quasi.
Weitere positive Nebeneffekte von Achtsamkeit für Führungskräfte
- Leadership-Kompetenzen steigen
- Positives Growth Mindset
- Gesteigerte Konzentrationsfähigkeit
- Verbesserung von Schlaf
- Steigerung der Change-Fähigkeit und Flexibilität
- Work-Life-Balance
Positiver Impact von Achtsamkeit auf Unternehmensebene
- Mehr Zufriedenheit und Motivation von Mitarbeitern
- Höheres Commitment – Bindung von Mitarbeitern ans Unternehmen
- Gesteigerte Produktivität
- Mehr Output durch effektives Führen
- Gesteigerte Qualität
- Innovation und Wettbewerbsvorteile
3. Achtsamkeit für Führungskräfte: Gezielte Übungen und Tipps
Insgesamt trägt Achtsamkeit also dazu bei, dass Unternehmer:innen und Führungskräfte effektiver, empathischer und stressresistenter sind. Sie können eine positive Arbeitsumgebung schaffen und ihre Mitarbeiter besser individuell unterstützen.
Gleichzeitig scheint es schwierig, im eh schon vollgepackten Alltag noch weitere To Dos unterzubringen. Achtsamkeit trainieren? Nicht das auch noch!
Doch meine (eigene) Erfahrung zeigt: Es lohnt sich! Fünf bis zehn Minuten am Morgen, Abend oder als Auszeit im Café reichen bereits, um den inneren Schweinehund zu überwinden, den operativen Teufelskreis zu durchbrechen und eine neue, „Healthy Habit“ zu entwickeln. Eine Routine, die nicht nur achtsam, sondern auch nachhaltig gesünder und zufriedener macht.
Das Gute ist: Achtsamkeit lässt sich trainieren wie ein Muskel! Ich empfehle folgende Einstiegs-Übungen für mehr Achtsamkeit:
Basics: Achtsamkeit für Führungskräfte
- Innehalten und Zeit wahrnehmen: Versucht euch immer wieder zwischendurch ganz bewusst auf das zu konzentrieren, was ihr seht, hört, riecht, schmeckt, seht und haptisch fühlt. Das schärft die Sinne! Gut geeignet ist dafür ein Wecker, der euch mindestens stündlich an eine 1-5 minütige Pause erinnert. Im Anschluss ein großes Glas Wasser trinken.
- Dankbar sein: Was sind die 3 Dinge, die heute gut waren? Das hilft den Blick gleich am Morgen und/oder zum Tagesabschluss auf das Gute zu lenken und schult Optimismus bzw. den positiven Umgang mit dem Alltag.
- Mehr Genuss: Was liebst du? Guten Kaffee? Ein Stück Kuchen? Den Spaziergang zur Arbeit? Versuche all das, ganz bewusst wahrzunehmen, nichts nebenbei zu machen und dich zu konzentrieren auf das, was du wahrnimmst.
- Feiern: Was hast du geschafft, was ist gut gelaufen? Klopf dir auf die Schultern, belohne dich für deine Erfolge – und zwar ganz bewusst. Wir tendieren dazu, nach jedem erreichten Ziel direkt auf das zu schielen, was (noch) nicht gut läuft. Dabei begeben wir uns unbewusst in eine nie enden wollende Tretmühle aus To Dos.
- Mehr Sinn: Warum machst du das, was du tust? Was ist dir wichtig? Was sind deine Werte? Versuch immer wieder herauszoomen und dir klar zu machen, was du erreichen möchtest/warum du gegründet hast. Das hilft, sich nicht im Alltag und den Aufgaben zu verlieren.
Einstieg: Atembeobachtung (Meditation light) – Achtsamkeit für Führungskräfte
Setzt euch für einige Minuten an einen ruhigen Ort, schließt Sie die Augen und konzentriert euch auf euren Atem. Spürt, wie ihr bewusst ein- und ausatmet.
Nehmt wahr, dass ihr denkt – und versucht, alle Gedanken vorbeiziehen zu lassen, ohne ihnen zu folgen. Das ist zu Beginn nicht einfach, hilft aber als Training ungemein, sich nicht im Gedankenchaos zu verlieren und wahrzunehmen, wie die eigenen Gedanken rasen.
Das Ziel: Aus dem Strudel auszubrechen, den Moment bewusst(er) wahrzunehmen, den Ist-Zustand zu akzeptieren (und quasi zu veratmen, sich durch den Atem zu beruhigen) und die Aufmerksamkeit zu schärfen. Auf das, was dahinter ist. Präsenz!
Wenn Meditation (zunächst) nicht gelingt und sehr negative Gefühle auslöst
Zunächst: Das ist völlig normal. Von Jetzt auf Gleich total achtsam sein zu wollen, ist für die meisten von uns schlicht unmöglich. Wir müssen unser Nervensystem erst einmal runterfahren.
Mindful Tipps:
- Es hilft, vorher ein paar Dehnübungen, Yoga oder eine Runde Sport zu machen. Das zentriert die Konzentration auf den Körper und hilft, den Fokus zu verlagern – weg vom Außen, hin zum Innern. Wählt das, was euch gut tut.
- Stellt euch einen Timer: zu Beginn reicht eine Minute Meditation. Ihr könnt und dürft euch steigern!
- Meditations-Apps wie 7Mind, Headspace oder Insight Timmer geben gute Anleitungen und machen den Einstieg leichter. Auch auf YouTube findet ihr angeleitete Meditationen.
- Wenn das stille Sitzen trotzdem noch zu herausfordernd ist, dem empfehle ich, zunächst gezielte Atemübungen, z. B. 3 Sekunden tief einatmen, Atem halten, 5 Sekunden tief ausatmen.
- Es gibt auch spezielle Breathwork-Techniken, die helfen, das Nervensystem runterzufahren, und auf die Meditation vorzubereiten.
- Eine gute Alternative zur Mediation bzw. um den Einstieg zu erleichtern: Progressive Muskelentspannung oder das Shavasana am Ende einer Yoga-Einheit wie in diesem Video.
Selbstreflexion für persönliches Wachstum
Als Führungskraft ist es wichtig, sich regelmäßig Zeit für Selbstreflexion zu nehmen. Gebt euch einen Raum, um über Ihre Erfahrungen, Entscheidungen und Interaktionen nachzudenken.
- Was habe ich gut gemacht?
- Was könnte ich verbessern? Was macht mir immer wieder zu schaffen?
- Welche Auswirkungen hatte mein Verhalten auf andere?
Eine hilfreiche Übung ist das Führen eines Reflexionsjournals. Schreibt regelmäßig eure Gedanken und Erkenntnisse auf und reflektiert über eure Führungspraxis. Dies ermöglicht es, sich selbst besser kennenzulernen, Stärken zu nutzen und ggf. an Schwächen zu arbeiten.
Stärken stärken – auch das heißt Achtsamkeit für Führungskräfte
Oft verlieren wir uns genau jetzt in Selbstvorwürfen und Zweifeln. Ganz wichtig ist es deshalb, mit den Stärken zu arbeiten und nicht zu viel Fokus auf vermeintliche Schwächen zu setzen, vor allem nicht im Alleingang á la „ich muss das selbst hinkriegen“. Das raubt nämlich unglaublich viel Energie. Oft lösen sich Schwächen durch das gezielte Trainieren und Einsetzen von Fähigkeiten und Achtsamkeit automatisch bzw. schwächen diese ab.
Gleichzeitig sollen wir natürlich dafür sorgen, dass wir und andere bestmöglich arbeiten können – da hilft es manchmal schlichtweg, Aufgaben abzugeben, sich Hilfe zu suchen (z. B. Coaching) und sich ganz konstruktiv zu fragen: Kann ich diese Aufgabe, die mir nicht liegt, anderen übertragen? Wer kann mir helfen, an meiner Kommunikation zu arbeiten? etc.
Das bedeutet nicht, dass man selbst versagt, sondern dass man sehr, sehr weitsichtig agiert! Niemand kann, und sollte, alles allein schaffen!
Achtsame Kommunikation – Übung für mehr Achtsamkeit für Führungskräfte
Die Art und Weise, wie ihr mit euren Mitarbeitern kommuniziert, hat einen großen Einfluss auf deren Motivation und Leistungsfähigkeit. Achtsame Kommunikation bedeutet, präsent zu sein und aktiv zuzuhören, ohne voreilige Schlüsse zu ziehen oder zu unterbrechen.
Übt euch ganz bewusst darin, euren Mitarbeitern eure volle Aufmerksamkeit zu schenken und ihre Perspektiven anzuerkennen. Stellt offene Fragen und zeigt echtes Interesse an ihren Anliegen. Dies fördert eine offene und vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre und einen positiven Umgang miteinander.
Wir unterstützen Unternehmer:innen seit Jahren dabei, zu sich selbst in ihrer Führungsrolle zu finden, Unternehmen und Teams individuell zu motivieren und das gesamte Unternehmen nachhaltig erfolgreich zu machen! Buch jetzt ein erstes kostenloses Gespräch und lass uns gemeinsam an deinen Führungskompetenzen und -Routinen arbeiten.
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Hi, ich bin Doreen, Erfolgsmentorin und Business Coach für UnternehmerInnen, InhaberInnen und C-Level.
Mein Leben hat mir gezeigt, dass echte Wendepunkte oft unerwartet kommen und uns dazu zwingen, innezuhalten und das Wesentliche zu hinterfragen.
Ein schwerer Unfall führte mich auf eine Reise der Selbstentdeckung und zu einer neuen Vision für mein Business und mein Leben. Meine eigene Transformation hat mir gezeigt, dass es möglich ist, unternehmerischen Erfolg zu haben UND ein erfülltes Leben zu führen – ohne Opfer oder Kompromisse.
Als Unternehmerin, Strategin und Führungskraft in DAX 30 Konzernen wie E.ON und Deutsche Telekom, mit über 25 Jahren Erfahrung, kenne ich die Herausforderungen, denen sich Führungskräfte täglich stellen müssen. Ich habe selbst erlebt, wie man in einem endlosen Kreislauf von Kompromissen gefangen sein kann.
Mit meiner „More Business More Life – Methode“ helfe ich dir, aus dem Überlebensmodus auszubrechen und ein Leben zu führen, in dem Business und Privatleben im Einklang stehen.
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